Schlag ins Gesicht aller Diskriminierungsbetroffenen

Stadtverordnete Basak Taylan-Kiran

„Es ist eine Frechheit und absolut respektlos gegenüber vielen Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt, wie die Opposition mit dem Thema Diskriminierung umgeht“, erklärt unser Fraktionsmitglied Başak Taylan-Kiran zu den jüngsten Äußerungen von CDU und Freien Wählern zur beschlossenen hauptamtlichen Antidiskriminierungsstelle für Offenbach.

„Nach wie vor tun die Vertreter von CDU und FW so, als hätten sie Aufgabenstellung und Ziele der Stelle nicht verstanden“, so Taylan-Kiran. Im Gegensatz zur ehrenamtlichen Stelle, die einzig zur städtischen Verwaltung arbeiten durfte, berät und hilft die neue Antidiskriminierungsstelle Diskriminierungsbetroffenen auch beispielsweise im privatwirtschaftlichen Bereich, wie z.B. Wohnungsmarkt und Job.

„Dass CDU und FW so tun als gäbe es in Offenbach keine Diskriminierung, ist für alle Betroffenen ein Schlag ins Gesicht. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht und auch mal mit Menschen spricht, der weiß, dass für viele Menschen aus unterschiedlichsten Gründen Diskriminierung zum Alltag gehört“, ärgert sich Taylan-Kiran. Diskriminierung ist in Offenbach, wie in ganz Deutschland, weit verbreitet. Das zeigt auch der erste nationale Monitor im Auftrag der Bundesregierung. Schwarze Menschen werden demnach häufig in der Öffentlichkeit diskriminiert, Muslime häufig bei Behörden, Frauen sehr häufig im Gesundheitsbereich. Menschen, die Diskriminierungserfahrung gemacht haben, gehen in vielen Fällen auch nicht dagegen vor. Daher brauchen sie Ansprechpartnerinnen – nicht nur ehrenamtliche. Nur so kann diesem wichtigen Anliegen umfassend Rechnung getragen werden.

Auch die Behauptung der CDU, es gebe Antidiskriminierungsstellen nur in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern, kann man mit einer kurzen Google-Recherche widerlegen. „Solche Stellen gibt es zum Beispiel in Solingen, Marburg, Osnabrück und Braunschweig, alle diese Städte haben weit unter 500.000 Einwohner“, erklärt unser Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger.

„Wir verstehen, dass man in der Opposition manchmal überzieht und versucht, mit einfachen und nicht ganz richtigen Informationen politisches Kapital zu schlagen. Hier wäre es aber angebracht sich kurz mit den Fakten auseinanderzusetzen und sich dann bei all denen zu entschuldigen, die diskriminiert wurden und werden und die darauf warten, dass ihnen endlich geholfen wird“, appellieren Taylan-Kiran und Dondelinger abschließend.

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