Rede unserer Stadtverordneten Dr. Sabrina Engelmann zum Thema Neubau der Grundschule Lindenfeld

Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

der vorliegende Antrag liegt uns Grünen besonders am Herzen, weshalb wir selbstverständlich dem Magistratsantrag sowie unserem Koalitions-Ergänzungsantrag, dem sich auch die FW angeschlossen hat, zustimmen.

Bildung ist ein hohes Gut. Dazu gehört auch, dass die Kinder unserer Stadt in gute Schulen gehen, die auch räumlich die bestmöglichen Lernumgebungen darstellen. Dies sehen wir hier aus verschiedenen Gründen gegeben.
Es handelt sich bei der Grundschule um ein neues Gebäude, das sich an die räumlichen Gegebenheiten des bestehenden Altbaus und Schulhofs geschickt einpassen muss, was meiner Meinung nach gut gelungen ist. So umrahmt das neue Gebäude das alte, ohne es zu bedrängen, gleichzeitig wird die alte Zugangssituation durch die Durchlässe im neuen Gebäude nicht verändert. Zudem steigert die Neugestaltung des Pausenhofs sowohl für die Schüler:innen der Grundschule als auch für die der weiterführenden Schule die Aufenthaltsqualität deutlich. Das Raumkonzept innerhalb der Schule halten wir für innovativ und zukunftsfähig, denn es berücksichtigt vielfältige Lernformen und dadurch eine hochwertige Bildung. Zu nennen ist hier etwa der multifunktionale Flur, der nicht nur Zugang zu den Räumen gewährt, sondern auch Sitznischen für Gruppen von Schülerinnen bietet und so auch in Regenpausen genutzt werden kann.

Wir begrüßen weiterhin die dezentralen Lüftungsgeräte sowie die nächtliche Lüftung gegen Überhitzung. Beides ist in einer Stadt mit Fluglärm und in Zeiten der heißen Wetterperioden als Folge des Klimawandels dringend nötig.
Das Thema der Barrierefreiheit ist uns Grünen wichtig und wird bei diesem Neubau etwa durch entsprechende WC-Anlagen und eine taktile Wegeführung im Außenbereich erreicht.

Zwar nicht im Antrag enthalten, aber uns mündlich durch den Magistrat zugesagt ist ein Wasserspender in der Mensa, der über Sprudelwasser verfügt. Dies freut uns sehr, denn es verringert den (Plastik-)Flaschengebrauch von Schüler:innen und trägt somit auch zur Verringerung von Müll bei. Außerdem fördert es die Gesundheit der Schülerinnen.

Die durch die ursprünglichen Planungen erreichte Energieeffizienz ist bereits gut, durch den in unserem Ergänzungsantrag geforderten Einbau einer Photovoltaik-Anlage kann jedoch voraussichtlich sogar ein besserer Energie-Standard erreicht werden. Die von uns geforderte PV-Anlage trägt nicht nur zur Energieeffizienz bei, sondern ist auch durch die Einwerbung von Mitteln aus neuen Fördertöpfen möglich, die anscheinend sogar mehr Geld einbringen als die PV-Anlage selbst kosten wird. Es ist wichtig, dass die Stadt beim Thema erneuerbare Energien bei den eigenen, städtischen Gebäuden mit gutem Beispiel vorangeht.

Das Thema Regenwasserrückhaltung ist bei dem Neubau ebenfalls berücksichtigt. Bei den ursprünglichen Planungen wurden bereits eine extensive Dachbegrünung und ein versickerungsfähiger Belag für den Schulhof geplant. So werden die Pflanzen auf dem Dach einen Teil des Niederschlags aufnehmen. Beides sind Elemente des Konzepts der Schwammstadt, das wir zur Anpassung an den Klimawandel und die davon häufiger ausgelösten Starkregenereignisse nach und nach umsetzen müssen. Daher begrüßen wir beide Maßnahmen.

Allerdings hätten wir uns darüberhinausgehend über eine vollständige Nutzung des Niederschlagswassers gefreut. Aus diesem Grund beinhaltet unser Ergänzungsantrag die Forderung nach einer kleinen Zisterne. Eine Regenwassernutzung im größeren Stil ist zum jetzigen Zeitpunkt angesichts der fortgeschrittenen Planungen wohl leider nicht mehr umzusetzen. Wir würden es daher begrüßen, wenn dies in Zukunft früher eingeplant würde. Daher freuen wir uns, dass wenigstens eine kleine Zisterne realisierbar sein wird, die zudem pädagogisch genutzt werden kann. So können die Schüler:innen der beiden Schulen den Nutzen von Regenwassersammlung erlernen. Schließlich gilt für diesen Schulneubau wie für andere Planungen: Jede Maßnahme zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zahlt sich letztlich aus, nur nichts tun wird teurer! Daher freut es uns, dass unsere KOA-Partner:innen und die FW den Antrag unterstützen und hoffen Sie alle tun dies auch. Vielen Dank!

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