Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Tobias Dondelinger zum Antrag „Katzenschutzverordnung“

Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger
Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

der vorliegende Antrag erscheint auf den ersten Blick sympathisch, weil es ja keine schlechte Sache sein kann, Katzen zu schützen und wenn das per Verordnung geht, umso besser. Ich will Ihnen kurz erklären, weshalb wir ihn trotz sympathischem Klang ablehnen: Nachdem der Antrag vorlag, haben wir uns mit den Hintergründen auseinandergesetzt.

Weil uns bekannt ist, dass ähnliche Initiativen in anderen Kommunen auch von Grünen Fraktionen angestoßen wurden, haben wir uns dort erkundigt, nach dem Erfolg dieser Maßnahme. Das Ergebnis war sehr durchwachsen. Weitgehend wurde bezweifelt, dass die Verordnung zu einer Verbesserung geführt hätte, da sowohl Kontrolle, als auch Information oder Sanktionierung von Nicht-Einhaltung bei Katzen kaum möglich seien. Und eine Nachverfolgung im wahrsten Sinne wäre zur Durchsetzung einer kommunalen Verordnung sehr aufwendig.

Wir haben uns auch beim Tierschutzbund Offenbach über die Situation mit freilebenden verwilderten Katzenbeständen informiert. Tatsächlich gibt es das in Offenbach in drei räumlich überschaubaren Gebieten, aber hier von Hotspots zu sprechen, wäre wohl übertrieben. Dadurch entfällt jedoch die entscheidende Grundlage für eine solche Verordnung, da sie nur als letztes Mittel bei einem tatsächlich vorliegenden Problem zu nutzen ist.

Uns ist der Schutz von Tieren in Offenbach wichtig und uns ist es wichtig, Tierleid entgegenzuwirken. Wir alle haben jedoch auch die Aufgabe, die Arbeit der städtischen Verwaltung so mit-zu-steuern, dass sich die Verwaltung mit möglichst großer Kraft mit den wirklichen Problemen befassen kann und nicht damit beschäftigt ist, Anträge abzuarbeiten, die irgendwie sympathisch, aber ohne Substanz sind.

Wir denken, die Energie der städtischen Mitarbeitenden ist aktuell an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt, als bei der Erstellung, Umsetzung und Durchsetzung einer Katzenschutzverordnung. Weil Katzenschutz per Verordnung geht am Ende halt nicht. Da steckt viel Handarbeit dahinter und wir lehnen diese Antrag daher ab.

Sollte sich die Situation ändern und zu einem Problem auswachsen, sind wir gerne mit dabei, über weitergehende Maßnahmen zu sprechen.

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