Rede unseres Stadtverordneten Sascha Meier zum Beitritt Offenbachs zum Rainbow Cities Network

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach einer Onlineumfrage aus dem Jahre 2016 definieren sich knapp 7,4 Prozent der deutschen Bevölkerung als queer. Queere Menschen, also Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle sowie Asexuelle und andere Queer:s, werden häufig aufgrund ihrer Sexualität diskriminiert.

Viele queere Jugendliche haben Angst zu ihrer Sexualität zu stehen, weil sie Ausgrenzung und Diskriminierung fürchten. Knapp 51 Prozent der Jugendlichen erleben in ihrer Schulzeit verbale Angriffe und zum Teil Übergriffe. Die Selbstmordrate liegt knapp vier bis sechsmal so hoch wie bei heterosexuellen Jugendlichen.

Auch bei Erwachsenen ist die Furcht vor dem Outing nicht unbegründet. So erfahren knapp 30 % der Arbeitnehmer:innen in ihren Jobs Diskriminierung durch Vorgesetzte und Kolleginnen. Knapp 30 % der queeren Erwachsenen sind an ihrer Arbeitsstelle vor den Kolleg:innen und knapp 40 % gegenüber ihren Vorgesetzten nicht geoutet.

Darüber hinaus erleben knapp 12,5 % der queeren Menschen in Ämtern, der Verwaltung oder auch auf dem Wohnungsmarkt immer noch Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Identität.

Diese Zahlen sind erschreckend. Und das kann und das darf im 21 Jahrhundert nicht sein!

Um diese Diskriminierung zu bekämpfen braucht es auf jeder Ebene geeignete Maßnahmen. Angefangen mit einem Aktionsplan für Akzeptanz, geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auf Bundesebene, die hoffentlich – dank der Ampel – demnächst kommt, dem Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt als zentrales Element auf Landesebene und nun eben als ein Element den Beitritt zum Rainbow City Network auf kommunaler Ebene.

Uns geht es bei diesem Antrag darum, dass unsere Stadt, unsere Verwaltung sensibilisiert ist, weiter sensibilisiert wird und sensibilisiert. Unsere Stadt, unsere Verwaltung soll Vorreiter in Sachen Akzeptanz und Vielfalt werden. Bereits in Sachen Frauen in Führungspositionen und Beteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte sind wir Vorreiter. Werden wir also auch Vorreiter bei der Vernetzung von queeren Menschen und Sichtbarkeit von queeren Lebensentwürfen.

Den Ergänzungsantrag der Linken begrüßen wir ausdrücklich, denn queere Sichtbarkeit, queere Beratungsangebote und Jugendarbeit für junge Queers in Offenbach muss vorangetrieben werden.

Wir Grüne wollen Offenbach in die Reihe der vielen Rainbow City Network Städte aufnehmen, zu denen neben New York, Amsterdam und Berlin auch Frankfurt gehören.

Offenbach ist bunt und Offenbach ist vielfältig. Und ja, Offenbach ist schwul. Offenbach ist lesbisch. Offenbach ist Bi. Offenbach ist Trans. Offenbach ist Inter. Offenbach ist Queer!

Und mit diesem Antrag tragen wir Offenbachs Vielfalt Rechnung und setzen ein wichtiges Signal für Offenbachs Vielfalt.

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