Stadtumbau Innovationscampus: Chance für Mensch und Wirtschaft

Beschlossenes Entwicklungskonzept für den Innovationscampus ermöglicht wirtschaftliche Entwicklung gepaart mit Umwelt- und Klimaschutz durch mehr Grün. Die Entwicklung wird die Lebensqualität der Offenbacher:innen steigern und als bedeutsamer „weicher“ Standortfaktor bei der  Neupositionierung des innovativsten Gewerbegebiet der Stadt behilflich sein.

Auf der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause wurde mit der Fortschreibung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts für das Gebiet des ehemaligen chemischen Farbwerks zwischen der östlichen Innenstadt und Bürgel ein Grundsatzkonzept beschlossen, in dem die Belange von wirtschaftlicher und naturräumlichen Entwicklung erfolgreich zusammengedacht werden.

„Für uns Grüne ist der zukünftige Innovationscampus ein Beispiel zukunftsweisender Gewerbeentwicklung, das der Wirtschaft wie auch der Natur und den Menschen gleichermaßen zu Gute kommt“, so die Grünen Co-Fraktionsvorsitzende Sybille Schumann. „Es stellt nicht nur das größte gewerbliche Entwicklungsareal der Stadt dar, sondern wird durch die geplanten Grünraum-Entwicklungen einen wichtigen Beitrag zur Freiraumnutzung leisten – insbesondere für die Anwohner:innen des dichtbesiedelten und stark versiegelten Mathildenviertels.“

Zu den zwei großen Maßnahmen gehören die geplante Öffnung des 2,3 ha großen Werkparks auf dem ehemaligen Allessa-Gelände für die Allgemeinheit, sowie eine Freilegung und Verbreiterung des Kuhmühlgrabens, der bis zum Anschluss an den Main verlängert werden soll. Er soll möglichst naturnah gestaltet und seine Gewässerfunktionen wieder wahrnehmen dürfen. Damit wird die Biodiversität an dieser Stelle erweitert und es entsteht weiterer Retentionsraum, was maßgeblich für den Hochwasserschutz ist. Zudem wird das für Klimaschutz und Stadtklima bedeutende Frischluftentstehungsgebiet in seiner Funktion gestärkt.

Auf Anstoß der Grünen hat die Ampelkoalition in einem begleitenden Ergänzungsantrag präzisiert, dass notwendige Ausgleichsmaßnahmen, die sich aufgrund der Entwicklung des Innovationscampus ergeben werden, in unmittelbarer Nähe umzusetzen sind und nicht zum Beispiel durch die Aufforstung einer Waldfläche irgendwo im Odenwald. Stattdessen biete sich  die umfangreiche naturnahe Gewässer- und Freiraumentwicklung am Kuhmühlgraben für ökologische Ausgleichsmaßnahmen an.

Dazu der Grüne Co-Fraktionsvorsitzende Tobias Dondelinger: „Unmittelbare räumliche Verknüpfung von Maßnahmen und Ausgleichsmaßnahmen sind immens wichtig, weil es die Menschen vor Ort sind, die mit der Entwicklung des Areals umzugehen haben. Sie sollten dann auch etwas von den Ausgleichsmaßnahmen spüren.“. Er hebt hierbei die städtebauliche Bedeutung der Entwicklung des Kuhmühltals hervor, mit dem der Lückenschluss des Offenbacher Grünanlagenrings von Main zu Main geschaffen wird.

Auf einen weiteren wirtschaftlichen Aspekt weist seine Vorsitzendenkollegin Schumann hin:

„Durch die zentrale Position in der Stadt und exzellente Verkehrsanbindung ist der Innovationscampus prädestiniert für die Ansiedlung innovativer und zukunftsweisender Betriebe. Einen Schwerpunkt setzt die Stadt bei der Verquickung von produzierendem Sektor  mit dem kreativwirtschaftlichem Potential, über das Offenbach, nicht zuletzt wegen der Hochschule für Gestaltung, verfügt. Die Attraktivität des Gebiets steigt gerade bei diesen potentiellen Nutzer:innen mit dem Grad der Lebensqualität vor Ort. Insofern kommt der Entwicklung von grünen Freiraumgebieten auch eine sehr wichtige Bedeutung als „weichem“ Standortfaktor zu. Die Schaffung von attraktivem, naturnahem Grün, der Grünschluss zum Main, die Erhöhung der Biodiversität und damit die Bereitstellung von Erholungsarealen für die Menschen ist von hoher Bedeutung und stellt für den Wirtschaftsstandort Offenbach einen extrem wichtigen Wettbewerbsvorteil dar. Denn innovative Unternehmen legen heute auf Work-Life Balance und die Schaffung eines guten und grünen Arbeits- und Wohnumfeld mit Erholungsräumen für ihre Belegschaften größten Wert.“  

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