Nächster Meilenstein: Radschnellweg durch Offenbach nimmt Fahrt auf

Mit dem südmainischen Radschnellweg für eine bessere Lebensqualität, gegen den Verkehrsstau und klimaschädliche CO2-Abgase in der Region anfahren.

Die Grüne Fraktion will es Pendler:innen einfacher machen sich dem Stau zu entziehen und für ihren Weg zum Job oder Ausbildung auf das Fahrrad oder E-Bike umzusteigen. Daher freuen wir uns darauf, in der kommenden Stadtverordnetenversammlung den Magistratsantrag zum Radschnellweg Frankfurt-Offenbach-Mühlheim-Hanau (FRM 8) beschließen zu können.

„Wir erwarten dafür eine breite Zustimmung aller demokratischen Parteien über die regierende Koalition hinaus, da der südmainische Radschnellweg unter alle hessischen Radschnellwegen als der mit dem höchsten Potential ermittelt wurde“, unterstreicht unsere Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann.

Das in den Niederlanden entwickelte Konzept eines Radschnellwegs ist als belastbare Infrastrukturmaßnahme speziell für mittlere Entfernungen ab fünfzehn Kilometer gedacht, um den Autoverkehr zu entlasten. „Wenige Kreuzungen, eine möglichst geradlinige Führung und gute Oberflächenbeschaffenheit ermöglichen eine gleichbleibend hohe Geschwindigkeit und störungsfreies Fahren und somit eine echte Alternative zum Autofahren“, so Engelmann. „Das Rhein-Main-Gebiet ist eine Pendler:innenhochburg, und der Verkehr kommt mit mehr als 300.000 Pendler:innen pro Tag allein nach Frankfurt oft an die Grenze der Belastbarkeit. Und mitten drin liegt unser Offenbach. Radschnellwege bieten die Chance, zugleich den Verkehrsinfarkt abzuwenden, die Luftqualität zu verbessern und den Lärm zu reduzieren.“

Wichtig sei dabei, dass durch den Radschnellweg ein zusätzliches Potential an Radfahrenden gehoben wird. Denn durch seine Beschaffenheit biete er einen Mehrwert an zu den derzeit bestehenden Streckenverbindungen. Das mache ein Umsteigen auf das Rad attraktiv.

„Davon profitieren dann auch die Autofahrer:innen, die weiterhin den PKW nutzen wollen, da der Druck auf den Autoverkehr verringert wird“, fasst unsere Fraktionsvorsitzende die Vorteile des Radschnellwegs zusammen.

Mit der vertiefenden Machbarkeitsstudie wird der Planungsprozess des südmainischen Radschnellweges weiter vorangebracht. „Unser Dank geht an die Expert:innen des Mobilitätsamtes und unsere Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß, die dieses bedeutende Projekt weiter verfolgen. Nur mit einem langen Atem und einem Blick, der über Wahlperioden hinweg schaut, ist eine echte Mobilitätwende zu schaffen,“ hebt Engelmann hervor. 

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, dass wir heute über den nächsten Schritt zur Realisierung des Radschnellwegs zwischen Hanau und Frankfurt über Offenbach entscheiden können. Damit setzen wir den nächsten Meilenstein in diesem, für unsere Stadt und unsere Region, bedeutenden Verkehrsprojekt.  

Der südmainische Radschnellweg FRM 8 ist eine von neun Radschnellverbindungen, die der Regionalverband FrankfurtRheinMain vorantreibt. Ziel ist es dabei, möglichst attraktive Verbindungen zwischen den Städten einzurichten, die es Pendelnden ermöglichen, zügig, sicher und komfortabel an ihr jeweiliges Ziel zu kommen.

Dabei ist es wichtig festzuhalten, Radschnellwege sind nicht einfach schönere Radwege. Sie bieten durch ihre Beschaffenheit einen Mehrwert gegenüber den bestehenden Streckenverbindungen für den Radverkehr. Als eine ganz eigene Kategorie der Verkehrsverbindung ermöglichen sie es, ein zusätzliches Potenzial an Radfahrenden zu aktivieren, die bisher andere Verkehrsarten benutzen.

Im Gegensatz zu üblichen Radwegen sind Radschnellverbindungen breiter und trennen Radfahrende von anderen Verkehrsteilnehmenden, wodurch Nutzungskonflikte vermieden werden. Sie sind zudem gut ausgebaut und asphaltiert, was bei normalen Radwegen oft nicht der Fall ist (auch wenn ich mir das natürlich anders wünschen würde!).

Radschnellverbindungen zeichnen sich durch direkte Streckenführungen mit wenigen Umwegen und seltenen Stopps aus, was für die meist muskelkraftbetriebenen Radfahrenden von großer Bedeutung ist. Dadurch können sich die Fahrtzeiten um 30 bis 50 % verkürzen. Das Fahrrad wird damit für Entfernungen von bis zu 15 Kilometern zu einer attraktiven Alternativ-Option zum motorisierten Individualverkehr. Und damit ist der FRM 8 ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende.

Mit dieser Vorlage tragen wir einerseits unserer regionalen Verantwortung Rechnung, indem wir die Übergabepunkte des Radschnellweges zu den Nachbargemeinden Frankfurt und Mühlheim festlegen. So können auch unsere Nachbarn ihre Planungen fortsetzen, womit wir der Entwicklungsdynamik des FRM 8 einen positiven Schub geben.

Andererseits tragen wir auch unserer Verantwortung innerhalb Offenbachs Rechnung, indem wir die Vor- und Nachteile der potentiellen Routen durch die Stadt sorgfältig prüfen. Denn im dicht bebauten Offenbach ist es natürlich eine Herausforderung eine Strecke zu finden, die über ihre ganze Länge den Vorgaben eines Radschnellwegs entspricht. Leeren, ungenutzten Raum gibt es in dieser Stadt keinen. Es wird also nach dem Beschluss weiter vertieft geplant, wobei sowohl die Vorzugsstrecke über die Frankfurter Straße, Marienstraße, Feldstraße und Mühlheimer Straße als auch Alternativen über die Bismarckstraße, Berliner Straße und den Industriebahnradweg betrachtet werden.

Mit dem FRM 8 sollen die Fahrtzeiten zwischen den anliegenden Kommunen deutlich verkürzt und gleichzeitig der Komfort und die Sicherheit für die Menschen, die mit dem Rad pendeln, erhöht werden. Unsere Region ist Deutschlands Pendler*innenhochburg mit komplexen Pendler*innenströmen zwischen den vielen nahe beieinander liegenden Städten. Rund 350.000 Einwohner:innen im näheren Einzugsbereich der Strecke können davon unmittelbar profitieren. Für die Strecke über Offenbach wurde außerdem das höchste Potenzial unter allen Radschnellwegen in ganz Hessen ermittelt. Wo, also wenn nicht hier, sollte eine solche Radschnellverbindung eingerichtet werden?

Der südmainische Radschnellweg wird es Radfahrenden erleichtern, schnell und sicher ans Ziel zu kommen. Da er Menschen mit seinen attraktiven Bedingungen den Umstieg auf das Rad erleichtert, führt das in der Folge zu weniger Staus und weniger vollen Bussen und Bahnen. Zudem, man braucht es kaum noch sagen, ist es natürlich für alle besser, wenn mehr Menschen mit dem Rad ihre täglichen Pendelstrecken bewältigen als mit dem PKW, da dies natürlich auch weniger CO2 und weniger Lärm bedeutet. Es ist auch gesünder für die Menschen auf dem Rad, sofern sie auf sicheren Strecken pendeln können. Angesichts dessen, dass 2023 in Deutschland 446 Radfahrende im Straßenverkehr gestorben sind, ist jede Steigerung der Sicherheit der Radfahrenden – wie hier durch die Trennung vom restlichen Verkehr – ein Beitrag zum Erreichen der Vision Zero – der Vision keine Verkehrstoten mehr zu haben.

Es gibt also viele gute Gründe, dieses Projekt des Radschnellwegs FRM 8 zwischen Hanau und Frankfurt zu unterstützen – der Strecke mit dem größten Radschnellweg-Potenzial in ganz Hessen. Wir werden den Antrag selbstverständlich annehmen erwarten eine breite Zustimmung. Aus jedem Blickwinkel eine gute Sache für unsere Stadt und ihre Bewohner*innen.

An dieser Stelle geht mein Dank an die Expert:innen des Mobilitätsamtes und an die Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß, die dieses bedeutende Projekt mit Engagement verfolgen. Denn nur mit einem langen Atem und einem Blick, der über Wahlperioden hinweg schaut, ist eine echte Mobilitätwende zu schaffen.

Vielen Dank!

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2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ich begrüße die Initiative, den südmainischen Radschnellweg
    FRM 8 zu verwirklichen, sehr. Es ist eine hervorragende Idee, den Autoverkehr zu entlasten und
    den Pendlerinnen und Pendler eine attraktive Alternative zum Autofahren zu bieten.

    Die Vorteile eines Radschnellwegs liegen auf der Hand: Er ist umweltfreundlich, gesund
    und schnell. Durch die direkte Streckenführung mit wenigen Umwegen und seltenen Stopps können sich die Fahrtzeiten um bis zu 50
    % verkürzen.

    Darüber hinaus werden durch den Radschnellweg auch die Autofahrerinnen und Autofahrer
    entlastet, die weiterhin den PKW nutzen wollen. Der Druck auf
    den Autoverkehr wird verringert und die Luftqualität verbessert sich.

    Ich danke den Expertinnen und Experten des Mobilitätsamtes und der Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß für ihr Engagement bei der Umsetzung dieses bedeutenden Projekts.
    Eine echte Mobilitätswende ist nur mit einem langen Atem
    und einem Blick, der über Wahlperioden hinaus schaut, zu schaffen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Renaldo