Rede unserer Stadtverordneten Basak Taylan-Kiran zum Antrag „Anhörungs-, Vorschlags- und Rederecht für das Kinder- und Jugendparlament in der Offenbacher Stadtverordnetenversammlung“

Stadtverordnete Basak Taylan-Kiran

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte ZuschauerInnen, verehrte KollegInnen,

wir freuen uns über den vorliegenden Antrag des Kinder- und Jugendparlaments, dem wir selbstverständlich zustimmen werden. Denn wir sollten die Partizipation von Kindern überall dort, wo es uns möglich ist, in jedem Fall auch ermöglichen.

Ein Rede- oder Antragsrecht in der Stadtverordnetenversammlung könnten dabei die richtigen Instrumente sein, um nicht nur Parallelstrukturen zu fördern, sondern die direkte Teilhabe von Jugendlichen an politischen Prozessen zu ermöglichen. Insbesondere, da unsere Kinder und Jugendlichen weder selbst wählen dürfen, noch gewählt werden können. Sie sind in der Stadtverordnetenversammlung schlichtweg nicht vertreten. Und dass, obwohl sie einen recht großen Anteil unserer Bevölkerungsstruktur darstellen. Das sollte uns zum Nachdenken anregen, denn schließlich sind sie diejenigen, die von unseren Entscheidungen, die wir hier so treffen, am längsten betroffen sein werden.

Nicht selten werden politische Forderungen von Kindern, die sich für die Interessen ihrer Generation stark machen, als naiv abgetan oder belächelt. Das ist noch eine milde Reaktion, die sie erfahren müssen. Leider sind sie auch häufig dem erwachsenen Stunk ausgesetzt, der ihre Forderungen sogar manchmal recht wütend diffamiert.

Meine Erfahrung hat mir jedoch gezeigt, dass es insbesondere der nicht verklärte Blick unserer Kinder ist, der uns recht deutlich zeigt, wenn wir uns auf politischen Abwegen befinden oder komische Meinungen entwickeln. Auch wenn ich unsere erwachsene politische Arbeit nicht abtun will, natürlich machen wir unsere Arbeit so gewissenhaft und vernünftig, wie wir können, aber ich kann hier ohne Mühe und Not behaupten, dass die Entscheidungen, die von Kindern getroffen werden würden, mutiger, innovativer und weitaus kreativer ausfallen würden, als unsere.

Dass Interesse der jungen Generation an der Kommunalpolitik zu wecken, die Ideen dieser jungen Köpfe in die Entwicklung unserer Stadt einzubringen, und sie sichtbar zu machen, ist unser aller Aufgabe. Ziel sollte es sein, dass sich die Bevölkerungsstruktur auch im Stadtbild abzeichnet und man der Stadt ihre Jugend nach wenigen Blicken ansieht. Man sollte also durch die Straßen laufen und erkennen, dass in Offenbach viele Kinder leben. Dies ist leider bisher nicht der Fall, weshalb wir an einer vermehrten Mitarbeit unserer Kinder angewiesen sind und ihr Angebot sich stärker einzubringen annehmen sollten. Deshalb hoffe ich, dass wir den Antrag hier einstimmig verabschieden werden.

Vielen Dank!

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