Rede der USV-Vorsitzenden Sabine Leithäuser zum Thema: Parkplätze für Carsharing

Stadtverordnete und USV-Vorsitzende Sabine Leithäuser

Nicht nur Glück vermehrt sich, wenn man es mit anderen teilt. Gleiches gilt auch für die Lebensqualität in einer Stadt, je mehr Menschen sich Autos teilen. Daher ist es uns Grünen sehr wichtig, Carsharing zu erweitern: Es ist die umwelt- und verbraucherfreundlichere Form der Autonutzung der Zukunft.

Die Initialzündung für den Antrag gab eine Gesetzesänderung im hessischen Landtag, die es Kommunen seit Ende des letzten Jahres erlaubt, stationsgebundene Carsharing-Stationen an allen öffentlichen Straßen einzurichten. So können wir als Kommune den Carsharing-Anbietern weitere Flächen zur Verfügung stellen. Gleichzeitig wollen wir darauf achten, dass Car-Sharing-Autos nicht nur im Stadtzentrum vorhanden sind, sondern in allen Stadtteilen. Eben genau dort, wo sie sein sollten: in der Nähe der Menschen, die sie nutzen wollen.

Zusätzlich sorgt eine Anpassung der Parkgebührenordnung für das sogenannte „freefloating“, bei dem nicht-stationär arbeitende Modelle des Carsharings genutzt werden können. Unser Ziel ist es, jedem Menschen ein Maximum an Mobilität zu ermöglichen, bei einem Minimum an Kosten, Umweltbelastung und Flächenverbrauch im öffentlichen Raum.

Das schaffen wir durch eine Verkehrswende, bei der selbstverständlich auch dem Auto weiterhin eine wichtige Rolle neben den anderen Verkehrsarten Bus- und Bahn, Radverkehr und dem Zu-Fuß-Gehen zukommt. Das bedeutet aber auch, an mehreren Stellschrauben gleichzeitig zu drehen.

Neben der Weiterentwicklung des Radverkehrs und des ÖPNV-Angebots trotz klammer Kassen, wollen wir mit diesem Antrag die Nutzung des geteilten Automobils im Mobilitätsmix vergrößern.

Carsharing ist die moderne Form der Autonutzung. Die Grundidee ist: Teilen, um mehr zu haben.

  • Ein Mehr an besserer Luft und Klimaschutz, weil das Auto hier nur ergänzend zu anderen Verkehrsmitteln genutzt wird, die weniger umweltbelastend sind.
  • Ein Mehr an freiem Platz im öffentlichen Raum, der von weniger Autos besetzt wird. Ein geteiltes Auto ersetzt bis zu 20 private Pkw, die im Schnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt herumstehen.
  • Ein Mehr an Geld in der persönlichen Haushaltskasse, da man im Schnitt 500 Euro monatlich spart, wenn man kein eigenes Auto anschaffen und unterhalten muss. Und dazu kommen noch die Kosten für einen Stellplatz bzw die ganze vertane Zeit des Parkplatzsuchens bis man u.U. das Auto im Halteverbot abstellt.
  • Und schließlich ein Mehr an Praktikabilität und Komfort, da man für jede Autofahrt das passende Modell vom Stadtflitzer bis zum Transporter wählen kann und sich nicht um deren technische Wartung oder Reinigung kümmern muss.

Immer mehr Menschen gerade in den Großstädten sehen das so und fragen Carsharing nach. Denn in einer digitalen Welt, in der man per App sieht, wann der nächste Bus wo abfährt oder wo das nächste Lastenrad oder Auto frei ist, funktioniert das auch alles sehr bequem.

Die Vorteile des Carsharings liegen also auf der Hand. Um dessen Potential auszuschöpfen, braucht es ein benutzerorientiertes Angebot, das für möglichst viele Menschen fußläufig erreichbar sein muss.

Von Betreiberfirmen wissen wir, dass ein Interesse zum Angebotsausbau besteht. Auch die Erfahrungen aus anderen Bundesländern, in denen Carsharing schon seit Langem leichter genutzt werden kann, beweisen es.

Somit bietet sich eine günstige Gelegenheit, diese moderne Form der Autonutzung jetzt in Offenbach voranzubringen, um so vielen Menschen wie möglich die Chance zu geben, in dessen Genuss zu kommen.

Stadtverordnetenversammlung / 15.09.2022

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