Schulbaurichtlinie als wichtiger Orientierungsrahmen

Die Stadtverordnetenversammlung hat nach dem Willen der Koalitionsfraktionen die Erstellung einer Schulbaurichtlinie beschlossen. „Unser Ziel ist mit der Schulbaurichtlinie einen Rahmen festzustecken, der für alle Seiten transparent und deutlich macht, worauf es der Politik beim Schulbau ankommt und welche Standards wir setzen wollen“, erklärt Brigitte Koenen, grünes Mitglied im Schulausschuss. Die Rahmenbedingungen, die im Antrag skizziert werden, sollen bereits ab sofort berücksichtigt werden. „In der Vergangenheit haben wir Schulvorlagen in Einzelaspekten ergänzt, was für alle Seiten mühevoll und aufwendig ist,“ erklärt Dr. Sabrina Engelmann, Mitglied der grünen Fraktion. So wurde bei der IGS Lindenfeld im vergangenen November per Ergänzungsantrag die Installation einer Photovoltaikanlage und einer Zisterne festgelegt. Bei der Ernst-Reuter-Schule hat der Magistrat diese beiden Punkte noch in der Vorlage untergebracht. „Dementsprechend konnten wir auch gut dem Ergänzungsantrag der Freien Wähler zu Photovoltaik und Zisternen in den Schulbaurichtlinien zustimmen – das ist ja ein zentraler Aspekt klimaangepassten und –gerechten Bauens und sorgt für bessere Energiestandards,“ so Engelmann weiter.

In der letzten Legislatur hat die grüne Fraktion bereits gute Erfahrungen mit den städtebaulichen Leitlinien gemacht, die Vorgaben für Bauvorhaben machen. Der große Vorteil ist aus Sicht der Grünen, dass sich alle Beteiligten schon vorab daran orientieren können.

Die Schulbaurichtlinie legt nun fest, wie eine Schule gebaut werden muss, um allen zukunftsorientierten Standards einer modern ausgerichteten Pädagogik gerecht zu werden und dabei auch gesundheitliche Aspekte zu berücksichtigen. So wird es durch die Richtlinie nicht nur klare Vorgaben zu klimagerechtem und – angepasstem Bauen, wie Gründächer und Niederschlagswassernutzung sowie energetischen Vorgaben an Schulen geben, sondern auch zu Gesundheits- und Lärmschutz und guter Luft in Klassenräumen. “Ein besonderes Augenmerk legen wir auch auf die Größe des Schulhofs für ausreichend Platz für Bewegung,“ so Brigitte Koenen, grünes Mitglied im Schulausschuss, „Denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Bewegung die Gesundheit und das Denkvermögen fördert.“ Natürlich wird die Richtlinie auch aktuelle pädagogische Themen berücksichtigen, wie Inklusivität, digitales Lernen und genügend Gruppen- und Fachräume.

Ebenso werden auch künftig Fragen zur Mobilität bei der Planung eine Rolle spielen. Fragen der Eltern wie: Kann mein Kind alleine zur Schule gehen? Gibt es gefährliche Stellen auf dem Fußweg? Kann das Fahrrad sicher abgeschlossen werden? Wie ist die Verkehrssituation vor der Schule? „Solche Punkte schauen sich viele Eltern genau an. Eine kluge Verkehrsplanung kann viele Probleme schon vorab lösen“, ist sich Sabrina Engelmann sicher.

„Natürlich berücksichtigen die Planer:innen auch heute schon viele Vorgaben, die in den Schulbaurichtlinien festgelegt werden sollen. Durch den Beschluss werden sie aber transparent und nachvollziehbar – für die Verwaltung, für die Schulen und für alle Offenbacher:innen,“ so Brigitte Koenen abschließend.

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