In kleinen Schritten gegen Starkregen

Am nächsten Donnerstag steht ein vermeintlich nachrangiger Antrag auf der Tagesordnung der Stadtverordneten: Die Kita in der Frühlingsaustraße wurde so gebaut, dass die Regenrückhaltung auch einem statistisch 30-jährigen Regenereignis -anstelle eines 5-jährigen Ereignisses- standhält. Damit kann mit einem größeren Regenrückhaltebecken (Rigolengrube) nun deutlich mehr Regenwasser zurückgehalten werden als ursprünglich geplant.

Dies ist aus Sicht der grünen Fraktion sehr wichtig für die Prävention bei Starkregenereignissen und steht stellvertretend für das Schwammstadtkonzept. Dessen Umsetzung wollen die Grünen weiter vorantreiben. Dabei soll eine Stadt möglichst viel Regenwasser aufnehmen können, ohne zu überfluten. Zentral dafür ist bei Starkregenereignissen maximal viel Regen temporär zurückzuhalten, so dass dieses Wasser nicht über die Kanalisation oder Straßen abgeführt werden muss. Temporäre Rückhaltungen können Versickerungsmulden, Gründächer, aber auch Zisternen sein. Das Regenwasser wird danach langsam Richtung Grundwasser versickert oder von Pflanzen und Bäumen genutzt. Somit ist das Schwammstadtkonzept nicht nur für einen Schutz vor Überschwemmungen gut, sondern auch für das Grün in unserer Stadt wichtig. In den letzten 2 Jahren hat Offenbach trockenheitsbedingt und wegen des zu niedrigen Grundwasserstands 1000 Bäume verloren. „Bei der Magistratsvorlage zur Kita Frühlingsaustraße zeigt sich im Kleinen welche Schritte wir gehen können und müssen um uns auf den Klimawandel einzustellen“, erläutert Fraktionsvorsitzende und Hydrologin Dr. Sybille Schumann. Im Zweifel bedeute das auch etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, wie auch in diesem Fall. „Diese Investitionen zahlen sich aus, weil sie mittel- und langfristig Schäden von der Stadt und den Menschen fernhalten.“ Insgesamt sei die Entwicklung zur Schwammstadt eine komplexe Aufgabe, die ESO, Umweltamt und Bauamt gemeinsam voranbringen können.

Wie Städte sich auf extreme Regenereignisse einstellen können, war in der in dieser Woche Teil hessen- und bundesweiter Berichterstattungen. Offenbach wurde hier als Vorreiterkommune vorgestellt, weil es eine Starkregenereigniskarte und eine Klimaanpassungsstrategie gibt. Die Stadt stellt sich damit nach und nach auf den Klimawandel und das extremere Wetter ein. „Wir sind sehr froh über die vorausschauende und gute Arbeit unseres Umweltamtes. Mit dem Entwässerungskonzept der Kita Frühlingsaustraße können wir sehen wie Klimaanpassung im Kleinen vor Ort Realität wird“, so Schumann abschließend.

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