Rede unserer Fraktionsvorsitzenden Sabrina Engelmann zum Antrag: „Entwicklung des Blockinnenbereichs Hospitalstraße/ Mittelseestraße“

Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann
Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleg:innen,

mit dem uns vorliegenden Magistratsantrag bekommt Offenbach nicht nur einen neuen Park mit 3.500 m2 Fläche, sondern auch eine Quartiersgarage. Über beides freuen wir Grüne uns sehr.

Der Park wird der südlichen Innenstadt zwischen Hospitalstraße und Mittelseestraße beziehungsweise der Bewohnerschaft dieser Gegend wirklich gut tun. Denn wenige Quartiere sind so verdichtet und so versiegelt wie die südliche Innenstadt. Hier kann also echter Freiraum geschaffen werden, der zudem sehr notwendigen grünen und erfrischenden Aufenthaltsraum für die Menschen des Quartiers und der ganzen Stadt bietet.

Auch das geplante Parkdeck soll sowohl den Besucher:innen der Innenstadt als auch den Bewohner:innen des Quartiers zugute kommen. Damit entsteht also eine richtige Quartiersgarage – ein wichtiger Baustein bei der Umgestaltung von dichtbesiedelten Stadtvierteln zugunsten ihrer Einwohner:innen. Denn Quartiersgaragen befreien den extrem begrenzten öffentlichen Raum von Privatautos, indem sie Parkplätze zentral bündeln. Das ermöglicht die Schaffung von Begegnungsräumen für die Menschen des Quartiers und Anlagen von Stadtgrün. Damit sind sie eine richtig gute Idee, die wir natürlich unterstützen.

Das Parkdeck soll dabei in Fertigbauweise entstehen, die es auch möglich macht, sie zu verkleinern oder gar wieder abzubauen, sollte in Zukunft einmal der Bedarf nach Stellplätzen in der Stadt sinken. Ich weiß, das klingt utopisch (oder dystopisch, je nachdem wen man fragt), aber viele Dinge, die wir uns vor ein paar Jahren nicht vorstellen konnten, sind eingetreten oder inzwischen normal. Daher ist es gut, für diesen Fall gerüstet zu sein. Wir wissen alle, dass die in massiver Bauweise errichteten Parkhäuser in der Regel keine Augenweiden sind und häufig nicht zur positiven Stadtentwicklung und zur Aufenthaltsqualität beitragen. Erfüllen solche Bauten nicht mehr ihren Zweck, ist es daher gut, wenn sie dann auch ohne großen Aufwand wieder abgebaut werden können.

Ein wichtiges Augenmerk im Zusammenhang mit der Garage liegt für uns Grüne auf deren wirtschaftlichem und kostendeckenden Betrieb. Das ist wichtig für die Bewohner:innen des Quartiers und der ganzen Stadt. In der Machbarkeitsstudie werden die Stadtwerke – und damit wohl der ESO – als möglicher Betreiber der Quartiersgarage benannt und ein kostendeckender Betrieb durch Bewirtschaftung eines Teils der Parkplätze nach den ortsüblichen Parkgebühren erwartet. Dass sich diese Annahme auch bewahrheitet, ist auch aus sozialen Gründen wichtig, denn die Wirtschaftlichkeit des ESO als kommunaler Gesellschaft muss gegeben bleiben, damit er alle seine Aufgaben der Daseinsvorsorge und Sicherstellung der Lebensqualität für die Offenbacher Bevölkerung erfüllen kann. Ich persönlich denke daher auch, dass es sinnvoll ist, zu gegebener Zeit, die Wirtschaftlichkeit und Auslastung des Parkdecks zu evaluieren und -falls nötig- entsprechend nachzujustieren.

Wir Grüne begrüßen es weiterhin ausdrücklich, dass das Parkdeck nicht ausschließlich zum Abstellen von Autos verwendet wird, sondern die Quartiersgarage darüber hinaus zu einem Mobilitätshub weiterentwickelt werden soll, der verschiedene Verkehrsarten miteinander verbindet. Denn solche Hubs helfen, den Verkehr effizienter, umweltfreundlicher und nutzungsfreundlicher zu gestalten. Ein Anliegen, das wir wohl alle teilen und das ein Baustein einer erfolgreichen Verkehrswende ist.

Last but not least, freuen wir uns, dass die HEGISS-Mittel für die Gestaltung des Parks genutzt werden – auch weil bei diesen Mitteln stets die Rückgabe an den Fördermittelgeber droht. Ziel des HEGISS-Programms ist es, die Lebensbedingungen in der südlichen Innenstadt zu verbessern. Und wie sollte dies besser gelingen als durch die Gestaltung einer öffentlichen Grünfläche? Sie bietet Raum für Erholung und Entspannung für die Besuchenden, sie verbessert das Stadtklima, bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere, fördert so auch die Biodiversität und gewährt Raum und Gelegenheit für sozialen Austausch und Interaktionen.

Insgesamt sind wir Grünen mit der vorgeschlagenen Schaffung einer Quartiersgarage und eines Parks im Inneren des Häuserblocks Hospitalstraße sehr zufrieden und stimmen dem Antrag sehr gerne zu.

Vielen Dank!

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.