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Setzling im Büsingpark: Ob es dieser junge Baum schaffen wird ist noch offen.

Neues Konzept soll Baumbestand erhalten

Der Klimawandel fällt im Stadtbild besonders ins Auge, wenn man sich bei den Bäumen umsieht. Seit Jahren ist die Bilanz in Offenbach von abgestorbenen und nachgepflanzten Bäumen negativ. „Den Baumbestand in Offenbach nach oben auf die Prioritätenliste der Kommunalpolitik in Offenbach zu bringen, ist uns Grünen eine Herzensangelegenheit. Zusammen mit unseren Koalitionspartnern werden wir daher zum ersten Mal, ein nachhaltiges Konzept speziell für  den Erhalt der städtischen Bäume auf die Beine stellen“ kommentiert die Grünen Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann den Koalitionsantrag Baumbestand in Offenbach für die kommende Stadtverordnetenversammlung.

Im Sinne einer dauerhaften wirksamen Lösung ist das Konzept der erste Schritt für den Baumerhalt. „Um dem Baumsterben zu begegnen hätte auch ein werbewirksames Pflanzprojekt aufgesetzt werden können, bei dem 100 oder gar 1.000 neue Setzlinge gepflanzt werden – ohne Standortanalyse und Anpassung der Baumgrube. Nur würde ein Großteil davon in wenigen Jahren wieder absterben. Das wäre hinausgeworfenes Geld.“ Stattdessen habe man sich dafür entschieden, ein nachhaltiges Konzept erarbeiten zu lassen, mit einer tiefgehenden Analyse und darauf abgestimmten Maßnahmen. „Damit werden wir bis zum Herbst eine fundierte Grundlage haben, auf der wir bei der Haushaltsplanung der kommenden Jahre qualifiziert die langfristige Sicherung des Baumbestandes planen können“ so die Grünen-Fraktionsvorsitzende Engelmann.

Ins öffentliche Bewusstsein tritt die Problematik des Baumsterbens meist, wenn große Fällungen von mehreren hundert Bäumen nötig werden, wie die im Rumpenheimer Schlosspark vor vier Jahren. Doch bei genauerem Hinsehen fallen überall im Stadtgebiet  Bäume auf, die abgestorben sind und gefällt werden mussten. Ganze Baumarten, wie die Birke, verschwinden aus dem Stadtbild. Und selbst bei Neuanpflanzungen, wie z.B. am Nordring, treten immer wieder Probleme auf. Reichten früher drei Jahre Bewässerung und Pflege von Setzlingen, bis sie angewachsen waren, rechnet man heute mit bis zu fünf Jahren bei gestiegenem Wässerungsbedarf.

An diesen Punkten wird das geforderte Konzept ansetzen. Dabei steht zunächst der Erhalt der bestehenden Stadtbäume im Vordergrund. So soll herausgearbeitet werden, was für sie getan werden kann. Dazu kann es sinnvoll sein, die Bewässerungsvorgänge für verschiedene Baumarten anzupassen, die Baumscheibe etwa vor parkenden Autos zu schützen oder Regenwasser gezielt zu den Bäumen sickern zu lassen. Ein zweiter Fokus soll auf der Neupflanzung liegen, wenn es für einzelne Bäume schon zu spät ist – dann sollen sie so ersetzt werden, dass die neuen Bäume auch dauerhaft der Stadt und ihren Bürger:innen erhalten bleiben.So muss bei der Auswahl der Baumart einiges beachtet werden: Neben dem Standort und der Widerstandsfähigkeit gegen zunehmende Hitze sind auch Fragen der Biodiversität zu bedenken.

Für diese komplexen Fragestellungen braucht es daher ein Zusammenspiel aller städtischen Expert:innen bei ESO sowie Planungs- und Umweltamt. Auch eine die Einbindung externer Fachleute ist dabei denkbar.

„Bäume sind echte Multitalente. Sie sind die schönsten und effektivsten Klima- und Frischluftanlagen in der Stadt“, so Engelmann weiter. Zugleich böten sie einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von kleineren und auch etwas größeren tierischen Mitbewohnern und tragen so zum Erhalt der Biodiversität bei. „Obwohl Bäume bei der Anpassung an den Klimawandel das beste Mittel sind, macht auch ihnen die Auswirkung der Überhitzung und der Bodentrockenheit besonders stark zu schaffen. Wenn wir den Bäumen helfen, helfen wir letztlich auch uns selbst mit der Klimaveränderung zu leben“, so Engelmann abschließend.

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