Offenbachs Stadtwald klimaresilient aufstellen

In der morgigen Stadtverordnetenversammlung werden Offenbachs Koalitionsfraktionen ihren Beschluss bekräftigen im Stadtwald keine gesunden Bäume zu fällen, solange der Bericht zu schützenswerten ökologischen Qualitäten des Waldes noch nicht vorliegt. Ausgenommen sind Fällungen, die der Sicherheit oder dem Erhalt des Bestandes dienen.

Die Untersuchung für den ökologischen Umbau ist in vollem Gange und wird Ende 2024 abgeschlossen sein. Einige Vorgaben des zuständigen Umwelt-Planungsbüros schlagen sich bereits im Waldwirtschaftsplan nieder. Bis dahin können ein paar Maßnahmen im Wald, wie Pflanzungen und Erntemaßnahmen, nicht erfolgen.

„Diesen Aspekt sehen manche kritisch, allerdings brauchen wir erst ein Gesamtbild bevor wir die richtigen Maßnahmen planen und umsetzen können“, sagt Grünen-Fraktionsmitglied Olaf Zimmermann. „Auch wir sind ungeduldig und können das Ergebnis kaum erwarten, allerdings muss ein Plan für den Wald in Generationen gedacht werden.“

Der Zustand des Waldes ist weiterhin problematisch. Nach dem extrem trockenen Sommer 2022 kam es überraschend, dass etliche Neupflanzungen den vergangenen Sommer gut überstanden haben. „Wir sind uns mit dem Forstamt einig, dass die schon aufgenommene Entwicklung hin zu einem klimaresilienteren Mischwald richtig ist und weiter konsequent beschritten werden muss“, so Zimmermann. Dazu zähle auch, den Wasserhaushalt des Waldes wieder ins Lot zu bringen. Das hilft der Grundwasserbildung, aber auch der Verdunstung und damit dem Klima in der Stadt. Mögliche Maßnahmen sind neben dem Schließen von Entwässerungsgräben auch die Anlage von temporären Tümpeln, wie es sie auch im Hessischen Staatsforst südlich der Rosenhöhe gibt. „Solche kleineren Tümpel funktionieren im Prinzip wie Mulden, in denen sich Regenwasser sammeln kann. Damit bieten sie wichtige Lebensräume und sorgen so für zusätzliche Artenvielfalt. Und solche Tümpel helfen dem Wald, möglichst viel Regen wie ein Schwamm aufzusaugen und zu binden, da Wassermangel ein enormer Stressfaktor für den Wald ist.“ so Zimmermann abschließend.

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