Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Tobias Dondelinger zum Tagesordnungspunkt „Einführung einer Fahrradstaffel bei der Stadtpolizei“

Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger
Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

Wenn ich mir diesen Antrag von CDU  und FW anschaue, kann ich nur sagen: „Grün wirkt!“
Nachdem wir ein paar Jahre gut und konstruktiv zusammengearbeitet haben, ist es jetzt gemeinsame Position, dass auch der nicht-motorisierte Verkehr eines gewissen Schutzes aber auch einer Sichtbarkeit und manchmal auch Regulierung durch die Ordnungsbehörden bedarf.

Den Ansatz, den die Antragstellenden sich dazu überlegt haben, finden wir ausdrücklich gut!

Wer auf dem Fahrrad sitzt und damit im Straßenverkehr unterwegs ist, der nimmt andere Aspekte der Umwelt wahr und der nimmt auch manche Aspekte anders wahr. Während enges Auffahren oder vorbeifahren von Autos untereinander das maximale Risiko von Blechschäden mit sich bringt, kann sowas von Radfahrenden als lebensbedrohlich wahrgenommen werden. Ordnungskräfte, die das erleben, werden es daher vom Sattel aus unter Umständen anders sanktionieren als hinter dem Lenker.

Auch die passive Gewalt, die „nur mal kurz“ abgestellte Autos gegen Zufußgehende und Radfahrende oft ausüben, lernt man erst verstehen, wenn man sie am eigenen Leib erfährt. Daher finden wir es ausgezeichnet, wenn unsere Ordnungskräfte das Radtrikot überziehen und die Perspektive der Radfahrenden einnehmen.

Wie gesagt: Es gibt nicht nur Regelverstöße von motorisiertem Verkehr gegen nichtmotorisierten Verkehr, sondern auch solche von Radfahrenden und Zufußgehenden untereinander. Aber auch hier können Ordnungshütende erst eingreifen, wenn sie auf den Wegen und an den Orten unterwegs sind, wo sich Fuß- und Radverkehr bewegen. Die sind oft nicht deckungsgleich mit den Autostraßen. Und ganz ehrlich: Wenn die Stadt- oder Landespolizei mal wieder mit ihren Autos auf dem Mainradweg umherstreift, dann denk ich immer: „Leute! Schafft Euch Räder an!“ Genau das wollen wir jetzt tun und das ist gut so!

Der Ordnungsdezernent hat vor ein paar Jahren mit der massiven Stellenausweitung bei der Stadtpolizei die Grundlagen geschaffen, um eine Fahrradstaffel zu schaffen. So müssten wir ja nun genug Leute haben, um personalneutral so eine Fahrradstaffel einzurichten.

Alles in allem freuen wir uns sehr, dass wir bei unseren ehemaligen KOA-Partnern das Bewusstsein stärken konnten, dass Mobilität nicht zwingend vier Räder, einen Motor und ein Lenkrad haben muss und dass alle Verkehrsträger gleichberechtigte Aufmerksamkeit und Schutz verdienen. Wir freuen uns auf weitere entsprechende Anträge aus der Opposition und über die breite politische Einigkeit darüber, dass die Verkehrsträger gleichberechtigt behandelt werden müssen.

Der Ursprungsantrag ist gut und wird mit den kleinen gemeinsamen Präzisierungen sehr gut, ich freue mich über Ihre Zustimmung.

Den Änderungs- und Ursprungsantrag finden Sie HIER im PIO der Stadt Offenbach.

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