Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,
wenn wir auf die Wärmewende schauen und auch auf die Sorgen, die sich in den vergangenen Jahren mit Blick auf mögliche Gasmangellagen ergeben haben, hatte und hat die Stadt Offenbach einen relativ guten Stand.
Das hat auch mit dem gut ausgebauten Fernwärmenetz zu tun, an das wir schon jetzt über 50% der Offenbacher Haushalte angeschlossen haben, perspektivisch bis zu 70%. Das ist mal ein Thema, bei dem wir nicht mit strukturellen Herausforderungen zu kämpfen haben, sondern wo Entscheidungen aus der Vergangenheit sich positiv auf die heutige Situation auswirken.
Aber natürlich hat auch diese Medaille zwei Seiten. Denn ein erheblicher Teil der genutzten Wärme kommt aktuell aus der Verbrennung von Kohle, was bald enden wird und Abfall, was absehbar fortgeführt wird. Dieses Müllheizkraftwerk soll nun modernisiert und aus Effizienz- und Umweltperspektive deutlich ertüchtigt werden. Und ich muss sagen, dass macht Sinn. Die bestehende Infrastruktur wird so umweltfreundlicher betrieben, auch wenn ich mir damit schwer tue, das Verbrennen von Müll als klimaneutrale Wärmequelle zu bezeichnen. Am Ende sichert es die Wärmewende in Offenbach ab.
Was die Entscheidung für den Bebauungsplan zu einer schwierigen Abwägungsentscheidung für uns gemacht hat, ist die Tatsache, dass dafür perspektivisch etwa fünf Hektar Wald geopfert werden müssen. Und das, wo wir uns vorgenommen haben, den Wald zu schützen und uns dafür an vielen Stellen einsetzen.
Jedoch haben wir uns mit diesem konkreten Areal auseinandergesetzt: Das Gebiet hat einen Waldbestand mit sehr geringem ökologischem Wert. Weiterhin setzen wir uns intensiv dafür ein, dass der zu schaffende Ausgleich auf Offenbacher Gebiet erfolgen muss und so an anderer Stelle in Offenbach ökologisch hochwertige Flächen entstehen.
Im Ergebnis haben wir uns bei der Abwägung zwischen Natur- und Artenschutz auf der einen Seite und Klimaschutz und Sicherheit der Wärmeversorgung für die Offenbacher:innen auf der anderen für letzteres entschieden.
Ich bitte Sie diesem Antrag zuzustimmen.