Rede unseres Stadtverordneten Kai Schmidt zum Antrag „Verbesserung der Schulwegesicherheit und der Verkehrssituation vor Schulen“

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine spürbare Wende in der Nutzung der Verkehrsmittel ist ein schwieriges Unterfangen und das zeigt sich auch darin wie unsere Schüler:innen zu den Schulen und wieder nach Hause kommen. Nicht zuletzt durch Corona, aber auch schon lange vorher zeigt sich eine gesellschaftliche Tendenz, unsere lieben Kleinen umfassend vor den Gefahren des Alltags zu schützen. Auch ich gebe gerne zu, dass ich zwei Mal pro Woche vor fast zehn Jahren meine Tochter vor der Grundschule mit dem Auto abgesetzt habe. Grund war profan, ich war mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit, da diese mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so gut zu erreichen war. Da war es eben praktisch gleich meine Tochter mitzunehmen. So handhaben das heute viele Eltern. Es nützt nichts, diese Eltern hierfür anzuklagen. Was allerdings etwas nützt ist die Schulwege so sicher wie möglich zu machen. Genau dies ist Inhalt des Antrags.

Wir wollen mit diesem Antrag prüfen, welche Maßnahmen zur Herstellung der Schulwegesicherheit bisher getroffen wurden, was noch getan werden muss und was nicht geht.

Und wir wollen das Problem der berühmten Elterntaxis angehen. Alle Fachleute sagen, dass eine Verringerung der Anzahl der berühmten Elterntaxis, die im ganzen Land zum Problem geworden sind, nicht nur in Offenbach, kein Unterfangen ist, dass mit einfachen Maßnahmen ruckzuck zu beseitigen ist. Manche in diesem Haus suggerieren, ein paar kleine Veränderungen in der Verkehrssituation vor den Schultoren können das Problem aus dem Weg räumen, aber das ist nicht so.

Auch haben wir gar nicht genug Stadtpolizisten um alle Schulen regelmäßig morgens von diesen kontrollieren zu lassen.

Es braucht hierfür mehrere Faktoren. Ein Schlüssel ist, die kontinuierliche pädagogische Arbeit in der Schule. Die Motivation der Schüler:innen muss fester Bestandteil der schulischen Mobilitätsbildung sein. Wenn die jungen Menschen von sich aus zu Fuß zur Schule wollen haben wir viel erreicht. Das ist unser vornehmliches Ziel, vor allem bei den Grundschüler:innen, die kurze Wege zur Schule haben.

Eine Verringerung des allmorgendlichen Verkehrs direkt vor den Schultoren lässt sich in Einzelfällen mit der Einrichtung von Hol- und Bringzonen entschärfen. Diese müssen aber mindestens 200 m von der Schule entfernt sein. Dies wurde aktuell an der Ernst-Reuter-Schule versucht. Einrichten lassen sich die aber nicht an jeder Schule, das sollte klar sein. Vor allem nicht bei den innerstädtischen Grundschulen.

Wichtig wird auch die Unterstützung und Beratung des „Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement“ sein. Hiermit wollen wir ein langfristig angelegtes schulisches Mobilitätsmanagement etablieren.

Nicht zuletzt wollen wir die Radwegesicherheit umfassend in den Blick nehmen. Das kann man kleinklein in Anträgen formulieren oder allgemeiner. Wichtig ist, dass es getan wird. Mein Sohn fährt seit zwei Jahren alleine mit dem Fahrrad zur Grundschule mitten in die Stadt. Ich habe dabei vollstes Vertrauen in ihn.

Ich bitte sie um Annahme unseres Antrags und unseres Ergänzungsantrags.

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