Bildung als Schlüssel zum Erfolg Wirklichkeit werden lassen

Rede unseres Stadtverordneten Sascha Maier zum Thema „Schulsozialarbeit evaluieren“

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Kolleg:innen,

Schule ist nicht einfach nur ein Ort, an dem Wissen vermittelt wird. Schule muss als Ort der Erziehung auch darauf achten, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Talente entfalten können und sozial miteinander umgehen. Schulsozialarbeit ist das Mittel der Wahl.

So beschreibt die Caritas den Dreh und Angelpunkt der Schulsozialarbeit.

In einer Stadt wie Offenbach, die bis heute mit massiven sozialen Konflikten, Spannungen und Verwerfungen zu kämpfen hat ist die Evaluation der Schulsozialarbeit ein Prioritätsthema, wenn wir es mit der Bekämpfung von Armut, Diskriminierung und sozialer Benachteiligung ernst meinen!

Immer noch brechen viel zu viele Schüler:innen ihre Schullaufbahn ohne Abschluss ab.

Immer noch werden viel zu viele Schüler:innen aufgrund von Behinderung, ihrer sexueller Identität, ihrer sozialen Herkunft, der Herkunft ihrer Eltern oder ihrer Religion diskriminiert.

Das werden wir nicht von heute auf morgen besiegen können. Es wird auch weiterhin Schulabgänger:innen ohne Abschluss geben. Es wird auch weiterhin junge Menschen geben, die durch Diskriminierung in der Schule leiden.

Mit der Evaluation und gegebenenfalls der Anpassung des Angebots können wir aber einen großen Schritt hin zu weniger Diskriminierung machen und die Schulabbrecher:innenquote verringern. Wir müssen wissen, wo der Bedarf höher und wo niedriger ist. Welche Felder in unserer Stadt abgedeckt werden müssen und wo sie es bereits sind.

Am Ende geht es bei diesem Thema immer um Gerechtigkeit und die Zukunft unserer Stadt!

Der Ausbau der Schulsozialarbeit birgt sicherlich Herausforderungen. Sowohl personelle als auch finanzielle. Wenn wir uns diesen Herausforderungen stellen und uns gemeinsam mit Vereinen und anderen Trägern für ein noch engeres Netz der Betreuung, Beratung und Begleitung einsetzen, können wir nur gewinnen.

Tun wir nichts, verlieren wir nichts – außer die Zukunft unserer jungen Stadt!

Durch die Corona Krise wurde uns allen vor Augen geführt, wie schnell unser Schulsystem ins Wanken geraten kann. Wie unvorbereitet unser Land in so eine Krise stolpert.

Nun sollten wir darauf achten, dass wir nicht genauso mit unserer Zukunft herumstolpern. Wir brauchen intensive Hilfe und Betreuung der Kinder, die besonders hart von der Pandemie getroffen worden sind. Die zu fünft in einer Zweizimmerwohnung an einem Handy saßen und nicht am Distanzunterricht der ersten Lockdown-Wochen mitmachen konnten, weil es keinen Internetzugang im Haushalt gibt.

Wir brauchen mehr Unterstützung bei der Beratung von Eltern, die häufig die ersten Zeichen der psychischen Probleme, die durch die fehlenden sozialen Kontakte bei ihren Kindern entstanden, nicht wahrnehmen.

Wir brauchen mehr Hilfe und Beratung bei der Vermittlung von Psycholog:innen an unseren Schulen und die Entlastung der Lehrkräfte bei diesen Themen.

Tun wir nichts, verlieren wir nichts – außer die Zukunft unserer jungen Stadt!

Die geschaffenen UBUS Stellen des Landes Hessen sind ein wichtiger Teil zur Unterstützung der Kinder und Jugendlichen und zur Entlastung der Lehrkräfte. Durch die fundamentalen Eingriffe bei dieser Pandemie werden und sind diese eingesetzten Kräfte an die Grenze der Belastung gekommen.

Wir als Koalition wollen uns deswegen dafür einsetzen, dass an jeder Offenbacher Schule mindestens eine Schulsozialarbeiter:in angestellt ist und natürlich alle Möglichkeiten nutzen, damit wir mehr Unterstützung von anderen Ebenen zum Ausbau der Schulsozialarbeit erhalten.

Wenn wir der sozialen Ungerechtigkeit den Kampf ansagen wollen, wenn wir Diskriminierung und dem Schulabbruch den Kampf ansagen wollen, dann müssen wir jetzt handeln.

Wenn wir das Versprechen der Bildung als Schlüssel zum Erfolg zur Wirklichkeit machen wollen, dann müssen wir jetzt handeln.

Wenn wir die Lost Generation verhindern und die Spätfolgen der Pandemie bekämpfen wollen, dann müssen wir jetzt handeln.

Tun wir nichts, verlieren wir nichts – außer die Zukunft unserer jungen Stadt!

Wir freuen uns über die Zustimmung zu diesem Antrag!

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