Rede unserer Stadtverordneten Sabine Leithäuser zum Freie Wähler- und Koalitions-Änderungsantrag „Waldzoo Offenbach: Erweiterung, Beleuchtung & Beschilderung“

Stadtverordnete und USV-Vorsitzende Sabine Leithäuser

Dem Waldzoo wird von vielen Seiten große Sympathie entgegengebracht, dem können und wollen wir uns nicht entziehen.

Auch wir stehen einer Weiterentwicklung des Waldzoos positiv gegenüber.

Aber: Weil es sich hierbei um eine Waldfläche in einem Landschaftsschutzgebiet handelt, kann der Magistrat dies nicht einfach möglich machen, so wie es der Originalantrag fordert  – dazu fehlt die Rechtsgrundlage. Da hilft auch kein vorauseilender Stadtverordnetenbeschluss, eine absolute politische Vorfestlegung führt hier nur ins Dickicht.

Der zielführende Weg ist , dass der Magistrat prüft und berichtet, wie und ob eine Erweiterung des Waldzoos möglich ist.

Wir bekennen uns dazu, diesen Prozess, in dem auch der Waldzoo und das Hessische Forstamt zu beteiligen sind, positiv zu unterstützen.

So sind verschiedene Fragen dabei noch ungeklärt:

Wie lässt sich z.B. die Erweiterung mit dem Naturschutz vereinbaren?

Wie stellt sich der Eingriff in Natur und Landschaft dar? Wie ist er zu bewerten?

Lässt sich der Eingriff ausgleichen? Wenn ja: wo und wie – und wie teuer ist das?

Ein Waldzoo ist schließlich keine definierte Gebietskategorie, das Konzept dafür muss demnach genau konkretisiert werden. Ein einfacher Umrissplan reicht hierzu nicht aus.

Und wenn er uns noch so sehr am Herzen liegt: ein Waldzoo genießt per se keine besondere Privilegierung.

Zur Beleuchtung:

Das Thema Beleuchtung haben wir im Änderungsantrag nicht aufgenommen. Auch dieses Anliegen des Waldzoos muss innerhalb des Prozesses vorgestellt und von Fachleuten beurteilt werden.

Dabei muss sichergestellt sein, ob und ggf. in welcher Art eine Beleuchtung nicht die Natur belastet. Einen Freifahrtsschein gibt es hier nicht.

Wir wollen aber nicht verhehlen, dass wir zur Beleuchtung grundsätzlich Bedenken haben.

Künstliches Licht gehört nicht in den Wald.

Künstliches Licht gilt mittlerweile als Hauptfaktor für Artensterben und Verlusten an Biodiversität. Weniger Licht ist die Devise!

Nicht umsonst machen sich Städte und Landkreise zunehmend auf den Weg, die Lichtverschmutzung zu reduzieren – und sie feiern damit große Erfolge. Ist es nicht wunderbar, wenn man nachts in der Stadt oder in einem Sternenpark die Sterne wieder leuchten sieht? Es ist beeindruckend, wie sich Bäume erholen, wenn der Lichtstress abgestellt ist – und wie gut es tut, wenn weniger Insekten irritiert umherflattern.

In heutigen Zeiten den Wald zu beleuchten ist ‚out of time‘.

Die Natur braucht die Nacht – und wir Menschen eigentlich auch.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Beschilderung:

Eine ähnliche Anfrage gab es bereits in 2020 und der Magistrat ist dabei Vorschläge zu machen.

Die Möglichkeiten sind aber stark eingeschränkt, denn Wegweiser dienen der Verkehrslenkung und nicht der Werbung. Nur wenn festgestellt wird, dass sie auch der Verkehrslenkung dienen, können sie ausnahmsweise zugelassen werden.

So greifen wir den Vorschlag aus dem Originalantrag zwar in dem Wissen auf, dass es nur beschränkte Möglichkeiten für eine Beschilderung gibt, aber wir erweitern um den Auftrag, Maßnahmen zu identifizieren, mit denen die Bekanntheit und Sichtbarkeit des Waldzoos und seiner Arbeit erhöht werden kann

Wir bitten um Zustimmung zum Änderungsantrag.

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