„Anrollen“ in der Waldstraße: Die Mobilitätswende in Offenbach nimmt Fahrt auf! 14. Juli 202314. Juli 2023 Verkehrsversuch Waldstraße Die Grünen unterstützen das Pilotprojekt der Radwege in der Waldstraße als wichtigen Baustein für die notwendige Verkehrswende in Offenbach „Die erste große Maßnahme aus der Vereinbarung mit dem Radentscheid Offenbach wird umgesetzt. Hiervon profitieren vor allem auch die Fußgänger:innen. Damit kommen wir in der Gleichberechtigung und dem Schutz von Radfahrenden und Fußgänger:innen im Verkehr wieder ein kleines bisschen näher. ” Ein gewichtiger Grund für die Unterstützung der Grünen Co-Fraktionsvorsitzende Dr. Sybille Schumann für das heutige „Anrollen“ in der Waldstraße. Mit einer gemeinsamen Fahrt werden ab 16.30 Uhr die neuen Fahrradstreifen in der Waldstraße zwischen Bleichstraße und Hessenring eröffnet. Damit setzt die Stadt die erste größere Maßnahme um aus der Vereinbarung, die vergangenes Jahr mit dem Offenbacher Radentscheid getroffen wurde. Die Waldstraße ist eine zentrale Nord-Süd-Verkehrsachse der Stadt, an der viele wichtige Einrichtungen wie eine Kita, Schule, Kirche, Moschee, Krankenkassen, Metzgerei, usw. liegen. Deren bisherigen Gestaltung bevorzugte den Autoverkehr auf Kosten aller anderen Verkehrsteilnehmer:innen. Fahrradfahrer:innen konnten die vierspurige Magistrale mit Tempo 50 nur mit großer Furcht nutzen und fuhren dann oft auf dem Bürgersteig, wo sie den Fußverkehr störten. „Es freut uns sehr, dass unsere Grüne Verkehrsdezernentin und die Verantwortlichen des Radentscheids so viele positive Rückmeldungen während der Planung der Maßnahme von den Anliegern, insbesondere der Kita, der Schule, der Gemeinden und Arbeitgebern, erhalten haben“, so Schumann. „Zukunftsweisende Verkehrspolitik bedeutet die Gleichberechtigung aller Verkehrsformen. Mit der Aufnahme des Probebetriebs der Fahrradstraßen in der Waldstraße wird der Straßenraum gerechter verteilt, wovon alle profitieren. Die Fußgänger:innen, die den Bürgersteig nicht mehr mit den abgedrängten Radfahrer:innen teilen müssen, da diese jetzt sicher einen Streifen der Fahrbahn nutzen können. Autofahrende können weiterhin eine eigene Fahrspur mit Tempo 50 befahren, ohne dass ihnen wagemutige Radfahrer:innen in die Quere kommen. Alle gewinnen an Sicherheit“, so Schumann weiter. Die Grünen Co-Fraktionsvorsitzende erläutert die Notwendigkeit für die faire Verteilung des gemeinsamen Straßenraums als Grundlage für eine gelingende Verkehrswende: „Mehr Lieferverkehre, mehr Menschen und ein immer weiter zunehmendes Mobilitätsbedürfnis, mehr Hitze, Staus, schlechte Luft und die Notwendigkeit CO² zu reduzieren sind nur einige Gründe, die dafür sprechen die Mobilitätswende in Offenbach voranzubringen. Die Stadt verdichtet sich immer weiter. Immer mehr Autos, Fahrräder, LKWs und Fußgänger wollen auf gleichbleibender Fläche unterwegs sein. „Weil wir den Stau für alle abwenden wollen bin ich froh, dass die Mobilitätswende in Offenbach Fahrt aufnimmt. Es wird sich zeigen, dass on-the-long-run hiervon alle profitieren, inklusive der Geschäftsbetrieb und die Attraktivität der Innenstadt“. Die Debatten rund um das Thema Verkehr zeigten jedoch immer wieder, dass viele in alten Verkehrsmodellen verharren. Die notwendigen Änderungen rütteln an eingefahrenen Lebensweisen, die angesichts der Herausforderungen für das Klima, die Umwelt und die Gesundheit der Offenbacher:innen, nicht weiter Fortbestand haben. „Viele werden getragen vom Prinzip Hoffnung, dass einfach alles bleiben kann, wie es ist. Das kann es aber nicht, wenn wir uns zukunftssicher aufstellen wollen“, stellt Schumann fest. Städte wie Kopenhagen, Paris, München oder Darmstadt zeigen, dass bei einer gerechteren Umverteilung des Straßenraums zwischen den verschiedenen Verkehrsarten, immer zuerst ein großer Aufruhr erfolgt, der aber in keinem Zusammenhang steht mit dem realen Verkehrsfluss vor Ort. Überall war das Fazit das Gleiche: Durch ausgewiesene Radwege brachen keine Super-Staus auf den Straßen aus. Die Fahrzeit für Autos verlängerte sich nur geringfügig, dafür war der Fahrstress für alle Verkehrsteilnehmer erheblich gesunken, die Luft wurde weniger belastet und die Sicherheit nahm zu. Dieser Effekt stellt sich nicht zuletzt dadurch ein, dass durch ein gutes Angebot an sicheren und zusammenhängenden Radwegen auch zunehmend mehr Menschen sich für die gesündere und umweltfreundlichere Alternative des Radverkehrs entscheiden. Dadurch wird auch mehr Platz frei für diejenigen, die das Automobil weiterhin nutzen. Weiterhin ist kein Fall einer sinkenden Wirtschaftskraft durch eine gerechtere Verteilung des Straßenraums bekannt. Im Gegenteil, diese Städte florieren. „Die vielen unterstützenden Meldungen der Straßenanlieger, wie auch der Wunsch der 4.500 Unterzeichner des Radentscheides zeigen, dass die Zeit reif ist für mehr Gleichberechtigung im Straßenraum in diesem Abschnitt der Waldstraße. Mit der Einführung des einjährigen Probebetriebes kommen wir als Stadt diesem Bedürfnis entgegen. Die wissenschaftliche Betreuung durch die Hochschule Darmstadt ist eine zusätzliche Sicherung, dass das Pilotprojekt gelingt, weil bei Bedarf nachjustieren werden kann. Wir Grünen werden dieses Projekt unsererseits ebenfalls politisch begleiten und zu dessen Gelingen beitragen, damit es nach erfolgreicher Testphase verstetigt werden kann“, schließt die Grünen Co-Fraktionsvorsitzende Schumann.