Mit Zisternen für ein nachhaltiges, innerstädtisches Wassermanagment

Prinzip Schwammstadt

Mit zwei Anträgen wird die Offenbacher Schwammstadtstrategie konsequent fortgesetzt, mit der sich die Stadt gegen die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels wappnet.

„Regenwasser ist ein kostbares Lebenselixier, das nicht einfach so in die Kanalisation gespült werden sollte. Gerade in Zeiten des Klimawandels, in dem wir immer stärker die Auswirkungen von Wasserknappheit zu spüren bekommen“, erläutert die Grüne Stadtverordnete Dr. Sybille Schumann die Bedeutung des Antrages „Nachhaltige Bewässerung von Sportanlagen“ und des Ergänzungsantrages zum städtebaulichen Vertrag des Bauvorhabens „Leben am Ledermuseum“, die auf der kommenden Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden sollen.

„Statt wie bisher teures Trinkwasser für die Bewässerung von Kunst- und Naturrasenplätzen zu verwenden, zahlt es sich schon mittelfristig aus in Zisternen für Regenwasser zu investieren, wenn man Bau- und Erhaltungsmaßnahmen an Sportplätzen vornimmt.“ Weiterhin warnt Dr. Schumann, die auch selbst Hydrologin ist: „Bei länger anhaltenden Hitzeperioden wird es, wegen der Notwendigkeit der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Menschen, verboten sein, Rasenflächen zu bewässern. Regenwasserzisternen stellen sicher, dass auch in solchen Zeiten der Sportbetrieb aufrechterhalten werden kann.“

Genauso wichtig ist es, wo möglich, Regenwasser in Zisternen aufzufangen, um damit Pflanzen und Bäume während Hitzeperioden bewässern zu können und so zu erhalten.  Das gilt insbesondere für Gebäudebegrünung (Fassaden, Dächer, Tiefgaragenüberbauungen), weil dort die Pflanzen nur auf geringe, „natürliche“ Wasservorräte zurückgreifen können.

Dafür ist das Bauvorhaben „Leben am Ledermuseum“ ein gutes Beispiel. Im Städtebaulichen Vertrag ist eine umfangreiche Dach- und Fassadenbegrünung vorgesehen, die gut für das Mikroklima ist. Mit dem Ergänzungsantrag geben wir als Stadt dem Investor eine Hilfestellung, um das vorgesehene Begrünungskonzept anhand der Zisternenvorhaltung nachhaltig bewässern und erhalten zu können.

Beide Anträge stellen weitere Bausteine in der konsequenten Umsetzung der Schwammstadt-Strategie der Stadt dar, für das wir Grünen uns stark gemacht hatten. Auch deutschlandweit ist Offenbach dafür positive Beachtung zuteil geworden. Die Grundidee dabei ist: Wie bei einem Schwamm, soll Niederschlagswasser direkt vor Ort zwischengespeichert und anschließend langsam und kontrolliert wieder abgegeben werden können.

Damit reagieren wir als Stadt auf die zwei Hauptprobleme des Klimawandels, die uns allen immer mehr zu schaffen machen: Wassermangel aufgrund von längeren Hitzeperioden, die unterbrochen werden von Starkregenereignissen. Bei denen fallen in kürzester Zeit große Wassermengen, die bisher ungenutzt direkt in die Kanalisation abgeführt werden. Da diese nicht darauf ausgelegt ist, solche Wassermengen zu fassen, kommt es zu kostspieligen Schäden an der Infrastruktur und zu Überschwemmungen. Wenn wir das Niederschlagswasser zwischenspeichern und im Anschluss nutzen, schützen wir uns im doppelten Sinne: Zum einen vor Schäden bei Starkregenereignissen, zum anderen vor Schäden an unserer Vegetation durch Wassermangel.

Die Grünen-Politikerin Dr. Schumann fasst zusammen: „Das Speichern und sinnvolle Verwenden von lebensspendendem Regenwasser ist ein absolutes Muss in Zeiten, wo Wasser auch in unseren Breitengraden knapp wird“, und fährt fort: „Auch rein wirtschaftlich betrachtet lohnen sich Zisternen, da der Preis von Trinkwasser immer weiter steigen wird. Gleichzeitig bauen wir durch die Zwischenspeichermöglichkeiten von Regenwasser Überschwemmungen vor und ermöglichen Grün- und Freizeitflächen, die gegen die Überhitzung in versiegelten Innenstadtbereichen wirken.“

„Daher wurde in der letzten Stadtverordnetensitzung auch das Förderprogramm zur Klimaanpassung vernünftigerweise um Zisternen erweitert“, unterstreicht Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann die Sachlage abschließend.

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