Mit dem Schwammstadtprinzip bares Geld sparen

Schwammstadt Niederschlagswassersatzung

Das Lebenselixier Wasser vor Ort speichern und verwenden, statt die Kanalisation runterspülen – zumal bei steigenden Abwassergebühren.

Nicht nur dramatische Ereignisse wie die Fluten im Ahrtal und kürzlich in Valencia erinnern uns wiederkehrend daran, wie wichtig die Anpassung unserer Lebensräume an die Veränderung sind, die durch den menschenverursachten Klimawandel hervorgerufen werden. Auch in Offenbach verzeichnen wir immer extremere Wetterphänomene, in denen sich Dürrephasen mit Starkregenereignissen abwechseln.

„Als Strategie zur Klimaanpassung verfolgen wir in Offenbach daher schon seit längerem erfolgreich das Schwammstadtkonzept, sagt unsere Stadtverordnete und Hydrologin Sybille Schumann. „Dazu haben wir vor zwei Jahren als einen sehr wichtigen Baustein die Niederschlagswassersatzung (NiWaS) beschlossen. Mit ihr haben wir einen Paradigmenwechsel im Wassermanagement eingeführt. Bisher wurde Regenwasser ungenutzt den Gully runtergespült, wo es aufgrund der Starkregenereignissen immer öfter zu Überschwemmungen und Schäden am Kanalsystem kommt. Mit der NiWaS wird nun ein nachhaltiger und dezentraler Umgang mit dem wertvollen Nass gefördert. Böden sollen entsiegelt und das Wasser vor Ort versickert oder in Zisternen und Rückhalteanlagen gesammelt werden für die Bewässerung von städtischem Grün. Damit wird ein Beitrag zur Kostenminderungen durch Überschwemmungsschäden sowie durch Schäden durch Vertrocknung bei Hitzetagen geleistet. Die NiWaS wird nun ordnungsgemäß in der Entwässerungssatzung dargestellt und berücksichtigt.

Eine klare Win-Win-Situation – und dies im Übrigen auch mit Blick auf die wachsenden Abwassergebühren“, so Sybille. Denn die Entwässerungskosten entstehen dann nicht, wenn man die kostbaren Niederschläge versickert oder das Wasser auffängt, um es als Brauchwasser zu nutzen.

Der finanzielle Anreiz dafür steigt von 0,76 € auf 0,85 €. Die Gebühr muss erhöht werden, da das Niederschlagswasser –  wie auch das Schmutzwasser – über die Kläranlage in Frankfurt in den Main eingeleitet wird. Die Kosten des Kläranlagenbetriebs sind gestiegen, was einer der Hauptgründe für die Gebührenerhöhung ist.

„Je mehr man aber Regenwasser vor Ort auffängt und im Boden versickern lässt oder es in Zisternen speichert für die Bewässerung in den trockenen Tagen, desto weniger muss man dafür zahlen. Zudem spart man gleichzeitig kostbares Trinkwasser, welches man stattdessen verwenden und auch noch teuer bezahlen würde. So hilft das Offenbacher Schwammstadtkonzept der Natur, der Lebensqualität der Menschen und spart bares Geld“, schließt Sybille.

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