Rede unserer Stadtverordneten Dr. Sabrina Engelmann zum Tagesordnungspunkt „Neubau einer Grundschule und KiTa in Bieber-Nord“ 25. Juni 202125. Juni 2021 Stadtverordnete Dr. Sabrina Engelmann Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren, die Fraktion der GRÜNEN befürwortet den vorliegenden Antrag des Magistrats zum Neubau einer Grundschule und Kindertagesstätte in Bieber Nord. Dabei begrüßen wir zunächst das Konzept, eine Kita und eine Grundschule auf einem gemeinsamen Grundstück, jedoch mit getrennten Schulhöfen, unterzubringen und so die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen und den Übergang der Kinder von der Kita in die Grundschule zu erleichtern. Der Platz auf dem knappen Grundstück wird mit der intelligenten Planung dabei bestmöglich ausgenutzt. Gleichzeitig ergibt sich eine Chance durch die Möglichkeit, den direkt daneben liegenden öffentlichen Park zu nutzen. Besonders gefallen uns bei der Planung die innovativen Lerncluster und die innenliegende Turnhalle, die ohne wuchtig in der Landschaft zu stehen, dennoch von Externen gut erreicht werden kann. Insgesamt ist dieses Vorhaben ein wichtiges, da wir mit diesem Bau dazu beitragen, dass der schulische Raumbedarf einer wachsenden Stadt gedeckt wird. Das ist von großer Bedeutung, weil wir faire Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten für alle Kinder wollen und Bildung höchste Priorität hat. Es ist kein sonderlich günstiges Vorhaben, aber es ist wesentlich, dass wir in diesem Bereich zuverlässig, vorausschauend und verantwortungsvoll handeln und die benötigten Kita- und Schulplätze schaffen. Doch Offenbach wächst nicht nur, es muss sich auch den Herausforderungen der Klimaanpassung stellen. Auch dieses Thema wurde bei der Planung berücksichtigt. So freut uns, dass die Räume mit dezentralen Filtern ausgestattet sind, die die Luft austauschen. So muss nicht immer Lärm und – besonders in den heißen Sommern – Hitze in den Raum gelassen werden, um zu lüften. Doch nicht nur Pollen werden durch die Lüftungsanlage gefiltert, beim Austausch der Luft wird auch die im Raum enthaltene Wärme rückgewonnen, was wiederum die Energiebilanz des Gebäudes verbessert. Diese liegt 30% unter dem Standard des Gebäudeenergiegesetzes und entspricht so den Vorgaben des Klimakonzepts 2035. Unser grünes Herz erfreut auch die Fassaden- und Dachbegrünung. Sie ist nicht nur schön, sondern auch nützlich, da sie einerseits kühlt – damit lässt es sich im Sommer besser aushalten und lernen als an manch anderen Schulen. Andererseits nimmt ein begrüntes Dach auch – gerade bei Starkregen – Niederschlag auf, der nicht gleich in der Kanalisation landet und diese zum Überlaufen bringt. Die Stadt hat bei diesen Themen unsere Meinung nach eine Vorbild- und Vorreiterfunktion. Umso mehr städtische Gebäude Fassaden- und Dachbegrünung erhalten, desto mehr werden deren Vorteile deutlich. Auch die Nistkästen für Fledermäuse sind gut und wichtig, um der streng geschützten Art zu helfen, was gleichzeitig auch pädagogisch begleitet werden kann. Schließlich ist es uns auch sehr wichtig, dass das Gebäude den Vorgaben der Barrierefreiheit oder des Designs for All entspricht, so dass sowohl Kinder mit Behinderungen als auch Lehrer:innen oder Erzieher:innen mit Behinderungen in den Gebäuden mit möglichst wenig Einschränkungen zurechtkommen. Dies ist nicht nur für mobilitätseingeschränkte Menschen, sondern etwa durch das Zwei-Sinne-Prinzip auch für Menschen mit sensorischen Einschränkungen gegeben, indem mindestens zwei der drei Sinne Sehen, Hören und Tasten angesprochen werden. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Inklusion. Insgesamt halten wir die Planung für gelungen und freuen uns über die Berücksichtigung vieler Aspekte, die uns wichtig sind. Wir werden für die Vorlage stimmen und freuen uns, wenn Viele dies mit uns tun. Vielen Dank! Den Änderungs- und Ursprungsantrag finden Sie HIER im PIO der Stadt Offenbach.