Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Station Mitte kommt. Gut so. Damit zieht die Stadtbücherei ins Zentrum der Stadt. Auch gut! Sie wird teurer. Das finde ich nicht so gut. Verzichten wir deshalb auf das Projekt? Nein! Stattdessen stellen wir zusätzliche Mittel bereit, weil wir die Station Mitte wollen.
Heute wurde in einer Haushaltsrede moniert, dass es sich um eine Verfünffachung der Fläche handelt. Irgendwie höre ich da raus, dass das überflüssig sei. Nein. Das verkennt Offenbacher Realitäten. Zu wenige Kinder in dieser Stadt können hier vernünftig lernen an einem eigenen Schreibtisch. Die Kinder und Jugendlichen und auch viele andere Menschen in dieser Stadt werden diesen Raum füllen, da bin ich unbesorgt, denn aktuell – vor allem in Prüfungszeiten, aber auch sonst – stapeln sich die jungen Menschen dort.
Liebe CDU, ich dachte eigentlich wir kriegen jetzt mal zusammen die Kurve. Die Tatsache, dass im Erdgeschoss ein bisschen mehr Platz für Gewerbe geschaffen wird, plus der Erhalt der Fassade – mit ihren Kosten – sorgen für Versöhnung – so dachte ich. Aber leider weit gefehlt. Ich habe es schon in einer früheren Rede zum gleichen Thema prophezeit: Sie wollen dieses Projekt nicht in der Innenstadt und Sie werden vermutlich weiterhin an jeder Vorlage zum Thema rummäkeln. Und das finde ich nach wie vor schade.
Ich sag’s gerne nochmal – wir brauchen keine Wirtschaftlichkeitsprüfung, die uns belegt, dass Gewerbe wirtschaftlicher wäre als eine Bücherei. Ich weiß das, Sie wissen das, alle wissen das. Aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, ob man dieses Bildungs- und Kulturprojekt sieht, will und vorantreibt. Wir tun das.
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