Mit dem Offenbacher Schwammstadtkonzept die Zukunft des Rumpenheimer Schlossparks sichern

Offenbach-Rumpenheim
Fritz Geller-Grimm, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Ein nachhaltiges Bewässerungskonzept soll den Erhalt des grünen Parkjuwels sicherstellen

„So sieht innovative Klimaanpassung in Aktion aus“, freut sich die Grünen Stadtverordnete Dr. Sybille Schumann über das Bewässerungskonzept des Rumpenheimer Schlossparks, das auf der vergangenen Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Damit soll insbesondere die Bewässerung der Baum-Neupflanzungen sichergestellt werden, die anstelle abgestorbener und stark geschädigter Bäume gepflanzt werden und wurden.

Grundlage für die nachhaltige Bewässerung des Schlossparks stellt das vor vier Jahren beschlossene Offenbacher Schwammstadtkonzept dar. Bei diesem Konzept soll so viel Regenwasser wie möglich im Stadtraum zurückgehalten werden, unter anderem um nachhaltig bewässern zu können. Dies zeigt sich in den zentralen Bausteinen des Bewässerungskonzeptes:

Das Regenwasser wird von Dächern in eine Zisterne geleitet und dort zwischen gespeichert, bis es für die Bewässerung genutzt wird. Läuft die Zisterne über, wird das zusätzliche Regenwasser über Rigolen im Erdreich versickert und erreicht so das Grundwasser. Dieses Regenwasser wird dann für die Bewässerung genutzt, zum einen aus der Zisterne, und nachrangig aus dem Grundwasserspeicher. Ergänzt wird dies durch ein System der Wasserverteilung mit 1.000 Meter langen Bewässerungsleitungen, um die Versorgung der Neupflanzungen mit Wasser sicher zu stellen.

„Da das Herz des Bewässerungssystems die Zisterne darstellt, haben wir Grünen uns schon beim Grundsatzbeschluss vor zweieinhalb Jahren äußerst energisch für den Bau eine größere Zisterne eingesetzt, die mit 60 Kubikmetern Fassungsvermögen jetzt umgesetzt wird“, erinnert Schumann, die ausgebildete Hydrologin ist.

Gespeist wird die Zisterne mit Regenwasser von den rund 1.300 Quadratmetern der Dächer der Schlosskirche, des Mausoleums, der Freiwilligen Feuerwehr sowie des „Gelben Hauses“.

In einer langen Trockenperiode, die es in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels immer häufiger gab, wäre das Wasser einer zu klein bemessene Zisterne schon bald aufgebraucht. Da in solchen Extremtrockenjahren richtigerweise die Verwendung von Trinkwasser nicht gestattet ist, wären gegebenenfalls die Neupflanzungen gefährdet und eventuell nicht mehr zu retten. Der so entstehende Schaden und dessen Sanierung würden die Kosten einer größeren Zisterne schnell übersteigen.

Es ist besonders wichtig, dass die Baum-Neupflanzungen überleben, denn alleine im Jahr 2019 mussten im Rumpenheimer Schlosspark 500 Bäume gefällt werden. Ursache dafür ist der von uns Menschen verursachte Klimawandel. So hat er uns hintereinander mehrere Sommer beschert, die viel zu heiß und zu trocken waren. Dies führte zu Trockenschäden an Bäumen und letztlich zu ihrem Absterben, zumal Trockenschäden Bäume anfällig machen für Krankheiten wie die Rußrindenkrankheit.

„Wichtig war uns Grünen, dass in der Planung der Schwerpunkt auf den Gebrauch des vor Ort vorhandenen Wassers, vorrangig von Regen, gelegt wird. Nur als allerletzte Notfalloption ist auch das Anzapfen der normalen Trinkwasserleitung vorgesehen, was zudem zusätzliche Kosten bedeutet“ erläutert die Grünen Stadtverordnete die zusätzlichen ökonomischen Vorteile neben dem ökologischen Mehrwert. Dazu gehört auch, dass aufgrund der nachhaltigen Qualität des Konzeptes 33 % der Gesamtkosten durch Fördergelder des Bundes abgedeckt werden.

„Der Schlosspark in Rumpenheim ist ein kultur- und naturhistorisches Juwel, dem überregionale Bedeutung zukommt. Als solcher verdient er unsere besondere Aufmerksamkeit. Um ihn gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen, ist das richtige Vorgehen das Nachpflanzen von Bäumen, auch solcher die angepasster sind an das heiße Klima. Allerdings müssen die jungen Anpflanzungen mindestens fünf Jahre gut gewässert werden, damit sie ein ausreichend tiefes Wurzelwerk ausbilden können und nicht vorher vertrocknen. Dafür sorgt nun das neue Bewässerungssystem, das nach den Vorgaben des Offenbacher Schwammstadtprinzips umgesetzt wird“, fasst Sybille Schumann zusammen.

Links:

. Stadtverordnetenbeschluss

. Rede Sybille Schumann

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