Rede unserer Fraktionsvorsitzenden Dr. Sabrina Engelmann zum Antrag „Baumbestand in Offenbach“ 30. April 2024 Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleg:innen, wir alle wissen es: Bäume in der Stadt tun uns gut. Durch Verdunstung und Verschattung kühlen sie die Umgebung im Sommer ab. Sie filtern Staub und produzieren Sauerstoff. Sie sind aber nicht nur für uns Menschen gut, sie bieten nämlich auch Lebensraum für Tiere und Insekten und sind somit ein wichtiger Baustein für die Biodiversität in der Stadt. In den durch den Klimawandel immer heißer und trockener werdenden Sommern sind Bäume zentral für die Aufenthaltsqualität in der Stadt. Genau jener Klimawandel sorgt jedoch seit einiger Zeit schon dafür, dass immer wieder Bäume in der Stadt sterben. Seit einigen Jahren ist nun die Bilanz zwischen abgestorbenen und gepflanzten Bäumen in Offenbach leider negativ. Ein Trend, der uns Grünen große Sorgen macht. Aus diesem Grund haben wir zusammen mit unseren Koa-Partnern den vorliegenden Antrag auf den Weg gebracht. Ziel ist es, den Baumbestand zunächst zu erhalten und langfristig wieder zu erhöhen – und zwar nachhaltig. Die Idee ist, dass die zuständigen Stellen der Stadt, also sowohl ESO, das Amt für Planen und Bauen sowie das Umweltamt ihre jeweiligen Expertisen in diesem komplexen Thema bündeln und gemeinsam ein Konzept entwickeln, das den Erhalt der Bäume fortwährend sichert. Dabei soll der Fokus zunächst auf solchen Maßnahmen liegen, die dafür sorgen, dass Bäume gar nicht erst absterben. Denn nichts ist sinnvoller und günstiger als ein Baum, der nicht ersetzt werden muss. Dieser kann über viele Jahre hinweg seine Wirkung entfalten: Schatten und Kühle spenden CO2 speichern und Sauerstoff produzieren. Wir alle wissen nämlich, dass es einige Jahre dauert, bis die neu gepflanzten Bäume das erfüllen können. Wie genau dies erreicht werden kann, sollen die Fachleute in den Ämtern erarbeiten. Es wird hier unter anderem darum gehen, die Bewässerungsvorgänge für verschiedene Baumarten anzupassen, die Baumscheiben besser vor parkenden Autos zu schützen oder Regenwasser gezielt zu den Bäumen sickern zu lassen. Ein zweiter Fokus soll sodann auf die Nachpflanzung von Bäumen gelegt werden. Dabei soll darauf geachtet werden, dass sie an solchen Orten und unter solchen Bedingungen nachgepflanzt werden, die ihnen die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit bieten. Hierzu gehört etwa die Auswahl eines geeigneten Standorts, die Schaffung einer angemessenen Pflanzgrube, die den Wurzeln ausreichend Platz liefert und die dauerhafte Versorgung mit Wasser. Wenn wir schon Bäume nachpflanzen, sollen diese also auch eine möglichst lange Lebenserwartung haben und nicht gleich schon wieder gefährdet sein. Besonders wichtig ist uns Grünen in diesem Zusammenhang die Biodiversität, die durch die kluge Auswahl von Baumarten gestärkt wird. Diese spielen auch bei der Frage der Klimaresilienz eine wichtige Rolle, denn nicht jeder Baum hat die gleichen Chancen die heißen Dürre-Sommer unbeschadet zu überstehen. Beides wird in dem Konzept berücksichtigt werden. Ich bitte bei diesem Antrag um breite Zustimmung, denn wenn wir den Bäumen helfen, helfen wir letztlich auch uns selbst mit den Klimaveränderungen zu leben. Vielen Dank!