Rede unserer Stadtverordneten Patricia Bhend zum Antrag „Hafengarten verstetigen“

Stadtverordnete Patricia Bhend

Sehr geehrter Herr Stadverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Der Hafengarten muss bleiben‘ – das ist seit langem die Forderung der vielen Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die sich hier von Frühling bis Herbst zum ‚Urban Gardening‘ treffen. Sie bauen mitten in der Stadt Obst und Gemüse an und freuen sich an der selbst produzierten Ernte. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen können im Hafengarten kostenfrei eine Parzelle bewirtschaften und ihr Gemüse in Kisten, Kübeln oder anderen kreativen Konstruktionen ziehen. Und das Wichtigste: sie kommen miteinander in Kontakt und tauschen sich aus. Zudem finden hier kulturelle Veranstaltungen wie z.B. Kinoveranstaltungen oder Flohmärkte statt. Der Hafengarten ist eine grüne Oase und interkultureller Treffpunkt am Rande des dichtbebauten Nordends, die für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist.

Es gibt den Hafengarten als Projekt inzwischen seit 11 Jahren. Es begann auf dem Gelände der heutigen Marina Gardens, dann – bei Baubeginn – zog der Garten auf das Grundstück, das einmal der ‚Gutsche-Park‘ werden sollte. Bis jetzt war es eine temporäre Zwischennutzung, und die Hafengärtner*innen mussten Jahr für Jahr um die Fortführung ihrer Parzellen bangen. Damit soll jetzt Schluss sein: Wir wollen den Hafengarten als dauerhaftes niederschwelliges Angebot für die Offenbacher:innen verstetigen. Auch dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für die Innovation und Experimentierfreude, die uns in Offenbach auszeichnet – jetzt soll es eine dauerhafte Bereicherung des Quartiers werden.

Das Projekt ist jedoch kein Selbstläufer: Ich konnte mich in diesem Sommer bei einem Besuch im Hafengarten davon überzeugen, wie wichtig eine persönliche Betreuung des Areals und der Gärtner:innen ist. Die bisherige Projektleiterin, die Ende dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand geht, schlichtet Konflikte zwischen den teilweisen sehr unterschiedlichen Parteien, kümmert sich um die gerechte Verteilung von freiwerdenden Parzellen und sieht regelmäßig vor Ort nach dem Rechten. Neben den individuellen Parzellen gibt es auch Gemeinschaftsflächen, die von den Hobbygärtner:innen in Stand gehalten werden müssen – das funktioniert bei der Vielzahl der Parzellen nicht ohne regelmäßiges Erinnern und die eine oder andere Ermahnung. Ohne intensive Betreuung besteht die Gefahr, dass das Gelände verwahrlost oder Konflikte eskalieren. Daher ist es uns Grünen wichtig, dass es auch in Zukunft eine verantwortliche Person gibt, die den Hafengarten mit Kompetenz und Empathie als sozialen Ort für Offenbach weiterentwickelt.

Wir bitten um breite Unterstützung für diesen Antrag – vielen Dank!

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