Was vor fünf Jahren in unserem Kick-Off-Workshop für das letzte Kommunalwahlprogramm als Idee begann, wird nun Realität: Das neue städtische Kunst-Stipendium in Offenbach „Soul OF Art“ startet. Die Ursprünge des Projekts reichen zurück in das Jahr 2020, als unser Stadtverordnete Kai Schmidt für unser Wahlprogramm den Begriff des „Bedingungslosen Kunsteinkommens (BKE)“ in die Runde warf.
„Natürlich war der Name überspitzt und nur als Arbeitstitel in Anlehnung an das Bedingungslose Grundeinkommen nicht ganz ernst gemeint.“, erinnert sich Kai Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des KSS-Ausschusses und Ideengeber des Projekts. „Die Idee war von Anfang an: Künstlerinnen und Künstlern in Offenbach eine Form der Anerkennung und Unterstützung zu geben, die über symbolische Worte hinausgeht.“
Was als pointierter Vorschlag für das Wahlprogramm begann, wurde nach den Kommunalwahlen 2021 zum Verhandlungsthema in den Koalitionsgesprächen mit SPD und FDP. Gemeinsam mit der SPD, hier vor allem mit der Kulturpolitikerin Ida Todisco und Vertreter:innen der FDP gelang es Schmidt, das Vorhaben im Koalitionsvertrag zu verankern.
„Ich habe das Thema nicht vornehmlich als parteipolitisches Projekt gesehen“, sagt Schmidt. „Es war von Anfang an klar, dass das nur funktioniert, wenn wir gemeinsam daran arbeiten – und genau das hat hier hervorragend geklappt.“
Auch der Oberbürgermeister und Kulturdezernent Felix Schwenke sowie der Leiter des Amts für Kulturmanagement Ralph Phillip Ziegler hätten, so Schmidt, „vom ersten Moment an verstanden, worum es eigentlich geht – nicht um Bürokratie, sondern um Haltung gegenüber Kunst und Kreativität.“
Mit dem Start des neuen Stipendiums wird nun ein zentrales kulturpolitisches Ziel umgesetzt, das über die reine Förderung hinausgeht: „Mir war wichtig, dass wir in einigen Jahren auf einen Preis blicken können, der Karrieren beflügelt und weit über die Stadt hinaus Beachtung findet. Das stärkt auch den Ruf Offenbachs als kreative, offene Stadt mit einem echten ‚Open Mind‘,“ so Schmidt. „Zudem war mir wichtig, dass der Preis jährlich in verschiedenen Sparten vergeben wird und so wird es auch nun sein“. Die Sparte für das Jahr 2025 ist Malerei. An der am 30. November 2025 endenden Ausschreibung können sich Künstler:innen der Sparte beteiligen, die in Offenbach am Main leben und/oder im Stadtgebiet arbeiten.
Fraktionsvorsitzende Dr. Sabrina Engelmann ergänzt: „In Offenbach müssen wir mit einem vergleichsweise geringen Kulturetat arbeiten. Angesichts unserer aktuell immer noch schwierigen finanziellen Haushaltslage sind Forderungen für einen höheren Kulturetat schwer durchzusetzen. Mit der Einführung dieser beiden Stipendien haben wir hier einen maximalen Ertrag mit überschaubarem finanziellen Aufwand. Wir setzen so ein wichtiges Signal an die Künstler:innen: Eure Arbeit ist wertvoll!“
Dass Offenbach mit Frankfurt 2026 World Design Capital ist, passe, findet Schmidt: „Im nächsten Jahr richtet die Welt den Blick auf das kreative Schaffen Offenbachs. 2026 erstmalig die besten Künstler:innen und Nachwuchskünstler:innen der Stadt zu ehren wird dem Preis seine verdiente Beachtung verleihen.“
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