Umweltbundesamt würdigt innovative Ansätze der Stadt auf internationaler Fachkonferenz in Berlin
Der heutige bundesweite Hitzeaktionstag macht erneut deutlich, wie sehr extreme Temperaturen unsere Gesundheit gefährden – besonders in dicht besiedelten Städten. In Offenbach wird dem schon seit einiger Zeit mit konkreten Maßnahmen begegnet: Mit der Schwammstadtstrategie sorgt die Stadt dafür, dass Regenwasser dort bleibt wo es fällt: Es wird gezielt gespeichert, von Bäumen aufgenommen und durch Verdunstung auch zur Abkühlung genutzt. Öffentliche Trinkwasserbrunnen ergänzen das Konzept und machen die Stadt noch widerstandfähiger gegen Hitze.
Das Schwammstadtkonzept der Stadt Offenbach erhielt auf der Fachkonferenz „Gemeinsam. Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken!“ des Umweltbundesamtes (UBA) in Berlin besondere Anerkennung. Die Veranstaltung, die am 20. und 21. Mai 2025 stattfand und den Abschluss der ersten Phase des UBA-Forschungsprojekts markierte, würdigte Offenbach neben Bochum und Wien als beispielhafte Stadt für ihre innovative, und politische indizierte Klimaanpassungsstrategien im urbanen Raum.
Im Rahmen des Workshops „Ein Schwamm, viele Funktionen. Neue Ansprüche an den urbanen Wasserkreislauf in klimaresilienten Schwammstädten“ wurde unter anderem unsere Stadt vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des UBA, Dr. Valentin Meilinger, als Fallstudie präsentiert. Grundlage hierfür waren umfassende Interviews mit städtischen Expert:innen, darunter Christoph Russ vom Bau- und Planungsamt, Alexander Jeschke, stellvertretender Leiter des Umweltamtes und der unteren Wasserbehörde, Franz Kühn vom Bereich Entwässerung der ESO sowie Dr. Sybille Schumann. Die Stadtverordnete der Grünen-Fraktion in Offenbach, wurde mit Blick auf kommunalpolitische Strategien zum Schwammstadtbeschluss und der darauf fußenden Umsetzung von Maßnahmen befragt.
Schumann, die auch promovierte Hydrologin ist, leitete während der Konferenz den Thementisch „Abwassermanagement und Überflutungsschutz in der Schwammstadt“. „Diese Anerkennung durch das Umweltbundesamt als Teil dessen Forschungsprojekts bestätigt den Weg, den wir in Offenbach eingeschlagen haben. Mit unserem Schwammstadtkonzept zeigen wir, dass Klimaanpassung in urbanen Räumen möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Herausforderungen des Klimawandels verlangen innovative Lösungen – unser integrativer Ansatz verbindet Überflutungsschutz mit Stadtbegrünung und nachhaltiger Wassernutzung“, erklärt unsere Stadtverordnete.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken“ (AdNEB) des UBA untersucht, wie Städte nachhaltiger, lebenswerter und zukunftssicherer gestaltet werden können. Seit dem wegweisenden Stadtverordnetenbeschluss zur Implementierung des Schwammstadtkonzepts hat Offenbach deutschlandweit Beachtung gefunden. Das Konzept zielt darauf ab, Regenwasser dort zu speichern, wo es fällt, anstatt es schnell abzuleiten. Dies entlastet nicht nur die Kanalisation bei Starkregenereignissen, sondern fördert auch das Stadtklima, die Biodiversität und schafft lebenswerte öffentliche Räume.
„Die Anerkennung im Rahmen des UBA Projektes unseres Schwammstadtkonzepts bestärkt uns darin, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Offenbach nimmt damit eine Vorreiterrolle ein, die zeigt, wie kommunale Klimaanpassung konkret aussehen kann, selbst bei weniger wohlhabenden Kommunen. Von besonderer Bedeutung ist dabei ein fraktionsübergreifender politische Wille, sowie die ressortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Stadtplanung, Umweltamt und Entwässerungsbetrieben“, so Dr. Schumann weiter.
Das AdNEB-Projekt geht nun in seine zweite Phase (2025-2027), in der die gewonnenen Erkenntnisse weiterentwickelt und in konkrete Handlungsempfehlungen für Kommunen überführt werden sollen. Offenbach wird auch weiterhin als Beispielstadt für erfolgreiche Umsetzungsstrategien im Bereich der klimaresilienten Stadtentwicklung und zum Schutz gegen die gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Überhitzung dienen.
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