Sehr geehrter Herr Stadverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Wir Grünen lieben Pop-Up-Stores – sie bringen mehr Kunden in die Stadt, machen Spaß, sorgen für Gesprächsstoff, und können sich im besten Fall sogar verstetigen und damit die Innenstadt langfristig vor weiterem Leerstand bewahren. Letzteres ist gerade geschehen: Tanja Ronaghi, die im März/April diesen Jahres Mieterin des Testraum-Ladens in der Großen Marktstr. 39 war, wird nach ihren positiven Erfahrungen im Testraum das Geschäft ihrer Mutter übernehmen, das sonst altersbedingt aufgegeben worden wäre. Ein großer Gewinn für Offenbach und ein Verdienst des Projekts Testraumallee!
Was beschließen wir heute? Im März 2024 haben wir nach dem erfolgreichen Pilotprojekt ‚OFten‘, das Designkaufhaus, an das viele hier sich bestimmt noch erinnern, die Gelder für eine Fortführung und Erweiterung der Testraumallee für die Jahre 2024 und 2025 beschlossen. Im Juli 2024 folgte dann der Beschluss für das Förderprogramm Testraum-Fonds, mit dem innovative Ladenkonzepte gemäß der Förderrichtlinie gefördert werden können. Jetzt geht es darum sowohl den Testraum in der Großen Marktstraße als auch den Fonds für die nächsten zwei Jahre zu sichern. Das Projektteams, bestehend aus Mitarbeitenden der Agentur Mitte und dem IHK-nahen Verein Offenbach Offensiv, zeigt in seinem Evaluationsbericht sehr anschaulich, dass wir den Testraum und den Testraum-Fonds unbedingt fortführen sollten.
Viel Arbeit wurde in den Aufbau der Projektstrukturen gesteckt, und die Suche, Auswahl und Begleitung von geeigneten Ladenbesitzer:innen hat sich als durchaus betreuungsintensiv erwiesen. Es besteht aber sowohl für den Testraum als auch an der Förderung über den Fonds weiterhin hohes Interesse und aussichtsreiche Bewerber:innen. Mit steigender Bekanntheit des Projekts, das auch in den Medien regelmäßig gut vertreten ist, besteht sicherlich noch Steigerungspotenzial. Die Strukturen stehen, die Arbeitsabläufe haben sich eingespielt, und wir sollten weiteren Unternehmer*innen, die ihr innovatives Konzept bei uns ausprobieren wollen, diese Chance geben. Immer mit dem übergeordneten Ziel die Innenstadt zu beleben und Leerstand langfristig zu reduzieren.
Ein dritter Baustein des Projekts ‚Powered by Testraum-Allee‘ wird hingegen nicht zur Fortführung empfohlen. Hier ging es darum, bestehende Ladenbesitzer:innen mit innovativen Start-ups in einem Store-in-Store-Konzept zu verbinden. Beispiele sind der 2024 eröffnete Pop-Up-Store im Komm ‚Doki-Doki‘ und der Mini Market des Design Labels Yahya im M.Schneider. Ich finde, hier zeigt sich auch die hohe Qualität dieses Projekts, bei dem nicht nur die potenziellen Ladenbesitzer:innen sondern auch das Projektteam innovative Konzepte ausprobieren, bewerten und aus guten Gründen auch verwerfen kann. An dieser Stelle ein großer Dank an die Projektverantwortlichen aus der Agentur Mitte und Offenbach intensiv für ihren Einsatz und ihre erfolgreiche Arbeit!
Zwei innovative Designlabels, Schallplatten für Liebhaber:innen, schmiedeeiserne Pfannen aus dem Odenwald – da war und ist für viele unterschiedliche Zielgruppen etwas dabei, um in der Innenstadt vorbeizuschauen.
Zum Deutschen Stadtmarketing Tag in Kiel hat es unser Testraum Projekt schon als Best Practice Beispiel geschafft – Offenbachs Ruf als innovative Stadt reicht also bereits bis in den hohen Norden! Die 383.000 Euro sind aus unserer Sicht gut angelegt – ich bitte um breite Zustimmung für diesen Antrag, vielen Dank!