Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleg:innen,
bei dieser Vorlage zum Fuhrpark des ESO geht es um mehr als die rein technische Frage der Fahrzeugbeschaffung. Es geht um die Antriebswende, und damit um einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimaneutralität.
Die Machbarkeitsstudie zeigt deutlich, dass die Umstellung auf alternative Antriebe nicht nur möglich ist, sondern auch sinnvoll und wirtschaftlich tragfähig. Heute stößt der Fuhrpark der ESO rund 2.000 Tonnen CO₂ pro Jahr aus. Mit der Antriebswende sinkt dieser Wert Schritt für Schritt – bis 2045 nahezu auf null. Mit dem geplanten Hochlauf ab 2027, beginnend bei den schweren Nutzfahrzeugen, gestalten wir als Stadt den Wandel aktiv und übernehmen Verantwortung.
Dabei reicht es nicht, nur neue Fahrzeuge zu beschaffen, sondern es muss auch die notwendige Infrastruktur geschaffen werden, damit die klimaneutrale Flotte überhaupt betrieben werden kann. Der modulare Ausbau der Lade- und Mittelspannungsinfrastruktur ist die Grundlage für die nächsten Schritte. Die Prioritäten bei der Fahrzeugbeschaffung sind gesetzt: Batterieelektrische Fahrzeuge stehen im Mittelpunkt, ergänzt durch synthetische Kraftstoffe dort, wo es technisch erforderlich ist. Damit ist klar, dass der Schwerpunkt eindeutig auf emissionsfreien Lösungen liegt. Und das ist eine richtig gute Sache. Für den Klimaschutz und damit für die Sicherung einer lebenswerten Stadt auch für zukünftige Generationen.
Doch noch eins zur Technologieoffenheit, ein Wort, das häufig verwendet wird, um einfach am Verbrenner festzuhalten. Echte Technologieoffenheit heißt, die Optionen nüchtern zu prüfen und diejenige einzusetzen, die den besten Gesamtwirkungsgrad hat. Und das ist – wenig überraschend – für die allermeisten Fälle die Batterie. Sie ist effizienter, sauberer und wirtschaftlich sinnvoller als alle fossilen Alternativen.
Die Studie zeigt außerdem, dass Klimaschutz und Haushaltsverantwortung Hand in Hand gehen können. Mit rund 93 Millionen Euro Kosten ist die klimaneutrale Flotte sogar günstiger als ein konventionelles Szenario mit 95 Millionen Euro. Das ist ein starkes Argument dafür, dass ökologische Verantwortung und ökonomische Vernunft keine Gegensätze sein müssen, sondern sich gegenseitig stützen können.
Wir können stolz darauf sein, dass Offenbach somit konkrete Schritte zur Dekarbonisierung geht. Und das ist nicht nur gut für das Erreichen der Klimaziele und die Einhaltung einer gesetzlichen Verpflichtung, sondern bedeutet ganz konkret saubere Luft und weniger Lärm für die Menschen in Offenbach. Genau dafür kämpfen wir Grünen, weshalb wir uns umso mehr freuen diese Vorlage beschließen zu können.
Wir werden mit Begeisterung dafür stimmen.
Vielen Dank.