Landtagsabgeordnete Julia Herz im Gespräch mit engagierten Jugendlichen in Offenbach zu

Handyverbot, Wehrdienst und Wahlalter 16

Auf Einladung der Grünen-Fraktion Offenbach besuchte die Landtagsabgeordnete Julia Herz die Stadt, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Vertreter:innen des Kinder- und Jugendparlaments, der Unicef-Jugend Rhein-Main und der IG-Metall-Jugend diskutierten mit ihr über aktuelle Themen, die junge Menschen besonders beschäftigen.

Ein Schwerpunkt war die Debatte über Handyverbote an Schulen und der Umgang mit Sozialen Medien. Die Jugendlichen stellten eindrucksvoll dar, wie die kurzfristig festgelegten Verbote mit dem zunehmend digitalen Schulalltag kollidierten. Ein reines Verbot, das die Nutzung der Geräte in das Privatleben verschiebt, ist aus ihrer Sicht völlig unverständlich. Stattdessen wären mehr Medienbildung und Schulungen wichtig, um Smartphones nicht rein als Konsumenten, sondern auch als Werkzeuge nutzen zu können. Ein schlichtes Verbot lehre keinen reflektierten Umgang mit sozialen Netzwerken und Medienkonsum. Zum Umgang mit sozialen Netzwerken gab es unterschiedliche Ansichten zu einer Altersbeschränkung, was Wirksamkeit und Überprüfbarkeit angehe.

Auch über den aktuellen Gesetzesentwurf zum Wahlalter 16 der grünen Landtagsfraktion wurde lebhaft und durchaus auch kritisch diskutiert. Klar bemängeld wurde, dass in der Enquetekommission zur Jugendbeteiligung keine jungen Menschen selbst vertreten seien, sondern nur über sie gesprochen wird. Julia Herz griff diese Kritik auf: „Politik darf nicht über die Köpfe der Jugendlichen hinweg gemacht werden. Sie müssen in Entscheidungen direkt eingebunden sein. Leider ist Schwarz-Rot nicht bereit, junge Menschen politisch teilhaben zu lassen.“

Gefragt nach ihren Anliegen und Themen, gab es eine Menge Punkte zu besprechen. Besonders kritisch sehen die jungen Menschen Vorschläge zur Wiedereinführung der Wehrpflicht, weil allgemein der Eindruck herrscht, dass für sie umgekehrt wenig getan wird und ihre Anliegen keine Beachtung finden. „Wenn die Politik mehr gesellschaftliches Engagement von jungen Leuten will, muss sie ihnen auch Wertschätzung und echte Beteiligung zurückgeben“, fasste eine Teilnehmerin zusammen.

Der Austausch zeigte klar: Junge Menschen haben fundierte Ansichten, wollen ernst genommen und gehört werden. Ob beim Umgang mit Handys, Fragen digitaler Freiheit, oder bei großen gesellschaftspolitischen Themen – sie erwarten Mitbestimmung und Anerkennung.

„Mir hat die Diskussion wieder gezeigt, dass wir mehr mit den jungen Leuten sprechen müssen, anstatt über sie. Ich habe in der kurzen Zeit viel gelernt und so viele fundierte Meinungen und Positionen von den Teilnehmenden gehört, dass ich weiß, es lohnt sich ins Gespräch zu kommen und in Gespräch zu bleiben“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen in Offenbach, Tobias Dondelinger, abschließend.

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