Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Neue Jahr wird ursprünglich mit viel Lärm begrüßt, um böse Geister zu vertreiben und fernzuhalten. In alten Zeiten hat man dazu traditionell die Töpfe geschlagen. Dann kam das Feuerwerk hinzu, heutzutage in industrieller Massenproduktion mit krachenden Böllern und Kanonenschlägen.
Wir wissen nicht, ob sich die Geister davon beeindrucken lassen. Es scheint eher so, dass es andere Geister auf den Plan ruft. Schon der alte Goethe aber hat erkannt: „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los!“
Nun bin ich gewiss kein Zauberlehrling, der hier für Ruhe sorgen kann. Gewiss ist allerdings, dass Lärmbelästigung durch Böller und Raketen weithin bedrohlich wirkt!
Oh ja, was des einen Freud, ist des anderen Leid!
Meine Vorredner haben die Folgen hier ja ausführlich und gut beschrieben. Selbstverständlich gönnen wir jedem seinen Spaß. Aber: wie ist das nochmal mit der Freiheit, die da endet, wo die Freiheit des anderen beginnt?
Da hilft doch nur eins: mehr Rücksicht im Zusammenleben aufeinander nehmen!
Aber wenn das Gespür dafür nachlässt oder gar nicht mehr vorhanden ist, müssen wir uns damit auseinandersetzen und gegebenenfalls Regeln aufstellen. Regeln, die größtmögliche Freiheit garantieren, aber auch die Unversehrtheit und die Bedürfnisse der anderen schützen.
In einer demokratischen Gesellschaft werden solche Regeln ausgehandelt – und mit diesem Antrag wird hierzu ein Anfang gemacht.
Der Antrag hat viele Mütter und Väter. Den Stein ins Rollen gebracht hat die OFA. Der Seniorenrat hat sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt, seine Empfehlungen abgegeben und dafür unseren herzlichsten Dank. Die Koalition hat den Antrag dann praxistauglicher angepasst.
Wir Grünen empfehlen, den Antrag anzunehmen.
Ich erlaube mir zum Schluss ein paar persönliche Worte. Auch in mir tobt jetzt ein Feuerwerk der Gefühle: Aus familiären Gründen lege ich mein Mandat Ende Mai nieder.
Abschließend möchte ich allen Weggefährtinnen und Weggefährten für die gute Zusammenarbeit danken.
Es war mir eine Freude!
Es war mir eine Ehre.
Vielen Dank und Tschüss!
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