Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Tobias Dondelinger zum Antrag Bebauungsplan „Innovationscampus“

Innocampus Offenbach
Innocampus Offenbach

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

die Entwicklung des INNO-Campus ist sicherlich eine der Offenbacher Geschichten, auf die wir alle mit Zufriedenheit und etwas Stolz blicken. Auf dem ehemaligen Industrieareal, das nun für ein Jahrzehnt brach lag, entsteht vor unser aller Augen rasant etwas Neues.

Das Schwarze Loch mitten in der Stadt, wo in den letzten zehn Jahren kaum etwas passierte, hat eine positive Dynamik bekommen. Die Vermarktung der Flächen an Samson und BioSpring lief so schnell ab, dass die Verwaltung mit den Planungen kaum hinterherkam.

Und so steht dort heute schon ein massiver Rohbau, nach den Vorgaben des Bebauungsplans, den wir hier beschließen.

Übrigens höre ich in Gesprächen, dass auch die Menschen, die drumherum leben die Veränderungen wahrnehmen und bemerken, dass da jetzt was passiert.

Neben eine Industrieanlage sorgt das bei manchen auch für Fragen und vielleicht sogar Bedenken. Daher finde ich es gut, wenn Stadt und ansässige Unternehmen immer wieder offensiv informieren und kommunizieren, damit die Anwohner:innen ein besseres Verständnis gewinnen, was da passiert und sich manche Sorge von selbst erledigt.

Aber nun zurück zum B-Plan: Natürlich bringt dieser Plan nicht nur das konkrete Baurecht und die Pläne für die Infrastruktur vor Ort mit sich. Der Plan entwirft vielmehr auch ein Bild einer Fläche, die wir für die Stadt zurückgewinnen. Wir sind natürlich froh und stolz über die Ansiedlungen, die da geschafft wurden und ich bin allen Beteiligten dankbar dafür.

Aber als Bewohner Bürgels betrachte ich diese Fläche auch immer als einen räumlichen Teil unserer Stadt. Und diesen „lost place“, der es mal war, öffnen wir jetzt auch wieder in weiten Teilen für die Menschen in Offenbach. Man kann dann durchlaufen oder auch fahren, man kann sich an manchen Stellen gut aufhalten, man wird hoffentlich dort Kultur erleben können und man wird hoffentlich auch wieder weitere Grünflächen am Rande des dicht bebauten und weiter dichter werdenden Mathildenviertels schaffen. Gerade beim Park an der Friedhofsstraße werden wir ein Auge darauf haben, dass es nicht am Ende ein Papierpark, also ein Park auf Papier, sein wird, der im echten Leben wegen möglicher Giftstoffe im Boden ein no-go-Area ist.

Wir schaffen damit nicht nur neue Stadtflächen mit neuem Leben auf Arealen, die in den letzten hundert Jahren allein für Arbeiter*innen der dortigen Betriebe zugänglich waren, wir kommen auch mit Blick auf Umwelt- und Klimafragen in Offenbach weiter voran.

Die Baumquartiere werden nach Stockholmer Modell eingerichtet, so dass sie bei Starkregenereignissen schnell viel Wasser aufnehmen können. Das Stichwort ist hier Schwammstadt.

Die Fassaden und Dächer der Unternehmen werden in weiten Teilen begrünt und der Kuhmühlgraben, der auf dieser Fläche nur zu erahnen ist, wird renaturiert und als naturnahe Fläche hergestellt.

Kurz zusammengefasst heißt das: Der INNO-Campus ist nicht nur ein Gewinn für die Stadt, weil dort gute Arbeitsplätze entstehen und wir in Zukunft darauf bauen, dass wir die Ansiedlungen auch bei den Gewerbesteuereinnahmen bemerken.

Das Gelände ist, so wie es geplant ist, auch ein Gewinn für die Bürger:innen, weil wir dieses schwarze Loch den Menschen in der Stadt zurückgeben, qualitative Räume und Orte schaffen und ihn für den Umwelt- und Klimaschutz nutzbar machen.

Ich bin froh, dass wir heute dafür die planerischen Grundlagen festsetzen und ich bin noch froher, wenn ich all das dann im echten Leben betreten, benutzen und mich daran freuen kann.

Dieser B-Plan ist gut für Offenbach, deshalb stimmen wir dem gerne zu.

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