Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Ja, wir stimmen dem Antrag der Freien Wähler zu, dafür Sorge zu tragen, dass Verkehrsinseln in Offenbach nach Möglichkeit entsiegelt und begrünt werden. Denn Grundsätzlich macht dies Sinn und ist konsequent in einer Stadt, die das Schwammstadtprinzip umsetzt und sich für biologische Vielfalt engagiert.
Folgendes muss dabei aber kommentiert werden:
- Es ist bizarr, dass dieser Antrag von einer Fraktion kommt, die z.B. die Entsiegelung des Schulhofes der Goetheschule oder einen Beitritt zum Bündnis Biologische Vielfalt ablehnt. Denn gerade auf solchen Flächen macht eine Entsiegelung bzw. auch ein solche Art der biologisch diversifizierten Begrünung Sinn.
- Der ESO ist schon sehr, sehr weit mit der Begrünung von Verkehrsinseln, denn Mittelstreifen gehören auch dazu – wir alle kennen die inzwischen so schönen Flächen, ob am Kaiserlei oder anderswo.
- Es wird sich also de facto um marginale zusätzliche Flächen handeln, welche dies betrifft.
- Für den in der Begründung benannten Wasserhaushalt sinnhaftig ist eine Entsiegelung nur bei einer Mindestgröße der Fläche – denn es versickert ja maximal der auf diese Fläche fallenden Niederschlag (minus der Verdunstung). Oberflächenwasser von Verkehrsstraßen darf nämlich richtigerweise nicht einfach über solche Flächen versickert werden. Denn dazu ist es viel zu belastet mit Schadstoffen wie Reifenabrieb und Schmierstoffen – welche dann die Böden kontaminieren und auch ins Grundwasser gelangen könnten.
Also der Ansatz des Antrages ist gut, im Verhältnis handelt es sich jedoch beim genauen Hinsehen doch eher um eine marginale Optimierung für Offenbach. Der wir aber selbstverständlich zustimmen.