Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleg:innen,
beim Schutz der Umwelt wie bei den Bemühungen, den Klimawandel aufzuhalten oder seine Folgen abzuschwächen bzw sich daran anzupassen, gilt grundsätzlich das Gleiche wie bei anderen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen. Staatliches (oder hier: städtisches) Handeln muss die Leitlinien und Strukturen vorgeben, während Bürger:innen innerhalb dieser Strukturen und Vorgaben Verantwortung für ihr Handeln übernehmen können. Weiterhin kann der Staat – oder die Stadt – das entsprechende Engagement auch belohnen. Genau dies tut der Umwelt- und Klimaschutzpreis.
Dabei ist ein solcher Preis keine Selbstverständlichkeit. Es gibt ihn nicht in jeder Kommune. Dass wir einen solchen Preis seit etwas über zehn Jahren bereits haben, ist schon ein Grund stolz zu sein.
Die Verleihung des Preises hat in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie bisher nicht stattgefunden und wurde zunächst aufgeschoben. Daher ist es ein guter Zeitpunkt, den Preis neu aufleben zu lassen und dabei mit Neuerungen zu versehen.
Gab es bisher nur eine Kategorie, für die man sich bewerben konnte, so wird der Preis nun in zwei Kategorien aufgeteilt, einerseits in den Bereich des Umweltschutzes (mit den Themen Natur, Wasser, Boden) sowie andererseits den Bereich des Klimaschutzes und – und das ist neu – der Klimaanpassung. Für beide Kategorien sind jeweils 1.000€ ausgelobt. Maßnahmen, die die Umwelt oder das Klima schützen wurden auch bisher ausgezeichnet. Doch nun gibt es die Auszeichnung dezidiert auch für solche Projekte, die dafür sorgen, dass wir uns besser an den bereits stattfindenden Klimawandel anpassen.
Zudem werden im Zuge der Neuauflage die Bewertungskriterien konkretisiert, denn das steigert die Wertigkeit und sorgt sicherlich ebenfalls dafür, dass der Preis öffentlichkeitswirksamer wird.
Was soll die Vergabe des Preises in Zukunft noch stärker bewirken?
Einerseits soll im Bereich Klima das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Klimaanpassungen geschaffen werden. So kann etwa das Verständnis dafür gestärkt werden, dass Regenwasser nicht einfach in den Kanal geleitet, sondern genutzt werden sollte, dass Dächer am besten begrünt und dass einige Flächen am besten entsiegelt werden sollten. Dabei sollte immer berücksichtigt werden, dass es beim Sinn und Zweck dieser Maßnahmen nicht um etwas Abstraktes geht, sondern langfristig unser aller Gesundheit und Wohlstand im Mittelpunkt steht.
Andererseits soll beim weiteren Schwerpunkt das Bewusstsein für die Umwelt und die Notwendigkeit ihres Erhalts gestärkt werden. Im Idealfall führt das dazu, dass wir alle die Folgen unseres eigenen Handelns mit Bezug auf die Umwelt besser verstehen und aus diesem Wissen auch Konsequenzen folgen. Letztlich können so die Umweltbedingungen für alle verbessert werden.
Beide Themenkomplexe sind uns Grünen sehr wichtig, daher unterstützen wir diesen Umwelt- und Klimapreis ausdrücklich.
Die Vergabe des Preises mit einem festlichen Akt zu begehen, verstärkt nochmal seine Signalwirkung. Es ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung an diejenigen, die sich für den Schutz der Umwelt oder des Klimas bzw. für Klimaanpassung einsetzen, in Zeiten, in denen die Anreize oftmals noch in die gegenteilige Richtung wirken.
Dabei sollen alle öffentlich gewertschätzt und hervorgehoben werden, die sich um diese Themen bemühen, seien es private Investoren, Nichtregierungsorganisationen und Bürger:inneninitiativen oder öffentliche Einrichtungen sowie jegliche Form des zivilgesellschaftlichen Engagements.
Eine Sache sollten alle Preisträger:innen gemeinsam haben: Ihre Bemühungen um Klima- und Umweltschutz sollten innovativ und kreativ sein. Beides sind ohnehin Tugenden, besonders gilt dies in einer Stadt wie Offenbach, die wenig Geld, aber viel Kreativität hat und so aus wenig viel zu machen versteht.
Daher bitten wir Sie unserem Antrag zur Aufwertung und Neuausrichtung des Umwelt- und Klimapreis auch zuzustimmen.
Danke schön!