Rede des Fraktionsvorsitzenden Tobias Dondelinger zum Grundsatzbeschluss über die Fortschreibung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts „Revitalisierung des ehemaligen chemischen Farbwerks zwischen Offenbach und Bürgel“

Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

sehr geehrte Damen und Herren,

wir beschließen heute die Fortschreibung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts mit dem Titel „Revitalisierung des ehemaligen chemischen Farbwerks zwischen Offenbach und Bürgel“. Es geht also um die Entwicklung auf und um den Innovationscampus.

Ich muss sagen, als die Stadt endlich die Hand über diese Fläche bekommen hat, habe ich mich sehr gefreut. Nicht nur, weil ich quasi an der einen Ecke des Areals lebe und es bemerkenswert finde, dass mitten in der Stadt quasi ein schwarzes Loch klafft, dass jahrelange nicht genutzt war.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und bin einmal drumherum gelaufen und mit 30 Minuten bin ich nicht hingekommen. Eine kompakte Stadt wie Offenbach kann und soll sich sowas nicht leisten, die Gründe dafür sind vielfältig:

Für die wirtschaftliche Entwicklung und Revitalisierung unserer Stadt, ist diese Fläche ein Schatz und die erfolgreiche Ansiedlung von Samson auf dem Areal – danke Felix dafür, gut gemacht und weiter so! – zeigt, dass wir da die Gelegenheit haben, gute Arbeit und zukunftsfähige Gewerbe in die Stadt zu holen.

Wer das Konzept aber aufmerksam liest, und wir haben das getan, der sieht, dass es darin um Aspekte der Stadtplanung und Reparatur der Strukturen, aber auch um Umwelt und Naturschutz sowie eine gute und vernünftige verkehrliche Erschließung und Nutzung des Areals geht.
In Zukunft wird man nicht mehr drumherum laufen oder fahren müssen. Es wird zu nutzbarem Stadtraum werden und an die Umgebung anschließen.

Projekte wie die Umlegung der Mainstraße bringen die Chance mit sich, den Verkehr in Bürgel so zu ordnen, dass der Durchgangsverkehr nicht versucht möglichst schnell durch den Ortskern zu kommen, sondern die eigens dafür gebaute Umgehung nutzt. Das birgt auch für die Entwicklung von Bürgel große Chancen.

Aber auch an grüner Infrastruktur steckt einiges drin in dem Plan. Der Park zur Friedhofsstraße hin soll der Öffentlichkeit zugänglich werden und dem dicht besiedelten Mathildenviertel damit wichtige Naherholungsflächen bieten.

Auf der anderen Seite des Werkes ist ein noch größeres Projekt angedacht: Das Kuhmühltal, das heute sichtbar nur bis zur Kettelerstraße reicht, soll verbreitert und bis zum Main fortgeführt werden. Damit hätten wir den Lückenschluss zwischen Main und Grünring geschafft und hätten eine Fläche mit vielfältigen naturräumlichen Funktionen für Biodiversität, als Retentionsraum bei Starkregenereignisse und Frischluftentstehungsgebiet gesichert.

Unser Ergänzungsantrag zielt in diese Richtung: Es soll bei allen Maßnahmen zur Erschließung und Entwicklung des Areals klar sein, dass Ausgleichsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe zum Areal passieren. Die Verbreiterung des Kuhmühltals wäre dafür eine der geeignetsten Maßnahmen. Wir finden die möglichst unmittelbare räumliche Verknüpfung von Maßnahmen und Ausgleichsmaßnahmen ohnehin sehr wichtig, weil es die Menschen vor Ort sind, die mit der Entwicklung des Areals umzugehen haben. Sie sollten dann auch etwas von den Ausgleichsmaßnahmen spüren.

Wir sind uns sicher, dass dieses Konzept mit unserer Ergänzung das schwarze Loch mitten in Offenbach ergrünen lassen wird und freuen uns über breite Zustimmung.

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