Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Tobias Dondelinger zum CDU-Antrag „Vermittelnde Hilfe bei der Unterbringung für Auszubildende“

Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger
Fraktionsvorsitzender Tobias Dondelinger

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

das ist schon erstaunlich. Wenn ich die Überschriften von CDU-Anträgen lese, dann kriegen sie mich damit regelmäßig ganz gut. Allerdings ist es schon so, dass ich dann beim Lesen des Textes oft überrascht bin. Dieses Mal, aber anders als in der vergangenen Sitzung, war ich nur überrascht, nicht verärgert. Das finde ich schon mal besser.

Ich war überrascht, weil ich mir unter der Überschrift „Vermittelnde Hilfe bei der Unterbringung für Auszubildende“ was anderes vorgestellt hatte. Ich dachte: „Ah prima! Die CDU hat auch erkannt, dass das Thema Wohnen gerade bei den Azubis erstens gesellschaftlich total wichtig ist, aber auch eine große Berührungsmenge mit dem Thema Wirtschaftsförderung hat.“

Denn sowohl das Handwerk, als auch Industrie und Handel klagen, dass sie Schwierigkeiten haben Azubis zu finden, auch weil es für die keinen bezahlbaren Wohnraum gibt in Offenbach. Und da Azubis oft finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen, kann das entweder dazu führen, dass sie sich anderswo nach einer Ausbildungsstelle umsehen, oder gar sofort ein anderes Berufsbild wählen.

Beides ist schlecht für unsere Wirtschaft. Bei einem kürzlichen Gespräch u.a. mit der IG Metall Jugend wurde uns auch gespiegelt, was für ein riesiges Thema die Wohnungsfrage für die jungen Leute ist. Naja, aber die CDU hatte sich einen anderen Aspekt aus dem Themenfeld ausgesucht, der auch nicht unwichtig ist, der aber von der Tragweite eher überschaubar ist:

Die Unterbringung von Azubis, die von weiter weg kommen und Blockunterricht in Offenbach haben. Ehrlich gesagt war uns das alleine etwas wenig, unter dieser Überschrift. Deshalb adressieren wir mit unserem Antrag die gesamte Breite des Themas Azubi-Wohnen. Wir wollen im ersten Schritt ganz konkret die Bedarfe und Notwendigkeiten eruieren und dann gemeinsam mit den relevanten Akteuren Lösungen entwickeln.

Eine Möglichkeit mehr Wohnungen für Azubis bereitzustellen wäre es beispielsweise, den Auftrag des Studierendenwerks Frankfurt so zu erweitern, dass auch die Bereitstellung von Wohnraum für Azubis darunter fiele. Der Aufbau eines Azubiwerks wäre ein anderer Weg, der absehbar aber einige Zeit in Anspruch nähme. Außerdem liegt das nicht in unserer Hand, so dass wir an die Landesregierung appellieren, hier etwas zu tun.

Mit unserem Änderungsantrag gehen wir erste Schritte, in Offenbach das Thema Azubiwohnen aktiv anzugehen und ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren dann daran weiterarbeiten können. Bis dahin bitte ich um Zustimmung, danke der CDU für den Impuls und den KOA-Partnern für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Änderungsantrags.