Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Kolleg:innen,
nach einem wirklich holprigen Start zum Thema Parkraumkonzept hat der Magistrat nun einen guten Kompromiss gefunden, der es ermöglicht, mit dem Konzept weiter voranzuschreiten.
Das ist gut und wichtig, denn es wäre eine Schande, wenn das Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ Bürgel und Bieber am Ende für die Bürglerinnen und Bürgler kaum merkliche Ergebnisse liefern würde.
Ich will mich nicht lange mit der Vergangenheit aufhalten, aber ein kleiner Blick zurück hilft manchmal, Dinge besser einzuordnen: In den Rundgängen und der Vorstellung des Parkraumkonzepts kam ja immer wieder zur Sprache, wie denn die Verwaltung jetzt dazu käme, Bürgel und Bieber mit Parkraumkonzepten „zwangszubeglücken“.
Um das zu verstehen hilft der Blick noch weiter zurück. Auf der Auftaktbeteiligung zum Städtebauförderprogramm wurden nämlich die vordinglichsten Probleme der beiden Stadtteile identifiziert.
Und das Ergebnis war: Das größte Problem ist der hohe Parkdruck. Diese Wahrnehmung wurde dann auch in der Erhebung zum Konzept bestätigt. Und wenn ich in einer solchen Beteiligung ein zentrales Problem identifiziere, dann ist es meine persönliche Erwartungshaltung an eine Verwaltung, dass sie sich dafür einsetzt, das Problem der Bürger:innen zu beheben. Da aber nun dort niemand arbeitet, der einfach weitere Parkplätze herzaubern, oder Autos wegzaubern kann, muss ein anderer Ansatz her. Ein Parkraumkonzept ist hierfür ein anerkannter Weg.
Aber wie gesagt: Hier wurde jetzt ein tragfähiger Kompromiss gefunden. Wir suchen zunächst nach Standorten für Quartiersgaragen.
Gleichzeitig warten die Bürgler:innen schon seit Jahrzehnten darauf, dass sich im Umfeld des Dalles etwa tut. Ich bin ein großer Bürgel-Fan und schätze unter anderem die riesige Aufenthaltsqualität an den Rändern des Ortsteils sehr. Man hat immer einen kurzen Weg in die Natur. Im Inneren ist aber noch viel Luft nach oben. Dafür steht der Dalles sinnbildlich. Ein großes Potential im Herzen unseres Viertels, das fast brach liegt.
Insgesamt wünscht sich die überwiegende Mehrzahl der Menschen in Bürgel mehr Aufenthaltsqualtsqualität. Orte zum Verweilen und Flanieren, an denen der Mensch nicht an den Rand gedrängt ist vom Verkehr, sondern Plätze hat, an denen Mensch sich treffen und austauschen kann und sich dabei wohlfühlt. Wir wollen dort hin kommen, mit den Menschen vor Ort.
Wenn wir am Dalles endlich vorankommen, wenn wir es schaffen, den Platz zu einem lebendigen Zentrum unseres Stadtteils zu machen und die umgebenden Straßen zu verkehrsberuhigten Bereichen, dann haben wir schonmal viel geschafft, für die Menschen in Bürgel. Jetzt ist ein guter Augenblick dafür, weil aus der Städtebauförderung Mittel bereitstehen.
Ich bin froh, heute diese Chance zu ergreifen, und diesen Schritt für die beiden außenliegenden Stadtteile Bieber und Bürgel zu gehen und ich bin froh, dass die Städtebauförderung, nachdem in Bieber schon einige sichtbare Ergebnisse ankamen, jetzt auch mal für Bürgel sichtbare Ergebnisse liefert.
Ich will am Ende nicht dem Kollegen Maier vorgreifen, habe aber die Erwartung, dass seinen geflügelten Worten zum Dalles heute noch zu hören sein werden und endlich ernsthaftes Gehör finden. Also lasst uns dem zustimmen!
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