Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Tobias Dondelinger zum Antrag „Keine Hochzeitstauben in Offenbach“

Hochzeitstauben

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, dem fällt auf: Es gibt eine beachtliche Taubenpopulation in unserer Stadt. Manchen fällt dabei mehr der Schmutz auf, den die Tiere an Fassaden und unter Bäumen häufig hinterlassen, andere sehen das Leid vieler Tiere, das oft offenkundig ist.

Wer bei seiner Hochzeit weiße Tauben fliegen lässt, der trägt entweder unmittelbar oder mittelbar zum Tierleid bei. Auf der Seite der Landestierschutzbeauftragen Hessen ist zu lesen: „Die schönen weißen Pfauentauben, die auch als Hochzeitstauben eingesetzt werden, haben im Gegensatz zu Brieftauben einen wesentlich schlechteren Orientierungssinn und finden größtenteils nicht mehr nach Hause zurück. In der Konsequenz verhungern sie, schließen sich Stadttaubenpopulationen an oder werden Beute für Greifvögel.“ Konsequenzen, die vielen Hochzeitspaaren sicher nicht bewusst sind.

Natürlich würde ein Verbot des Freilassens von Hochzeitstauben nicht alle Herausforderungen im Zusammenhang mit Stadttauben bewältigen, aber es würde an einigen Stellen unnötiges Tierleid verhindern. Generell müssen wir uns in Offenbach absehbar mit einem tierschutzkonformen Umgang mit den Stadttauben befassen und sollten darüber diskutieren, welches Stadttaubenmanagement für Offenbach passt. Das sehe ich aber nicht mehr vor der Kommunalwahl.

Nun sollten wir einen ersten kleinen Schritt gehen und falls rechtssicher möglich, das Fliegenlassen von Hochzeitstauben verbieten. Der Antrag der Ofa ist hierfür leider nicht hilfreich, da wir als Stadtverordnetenversammlung nicht in der rechtlichen Position sind, Verbote auszusprechen. Entsprechend haben wir das so formuliert, dass es am Ende auch funktioniert.

Vielen Dank.