Rede unserer Stadtverordneten Patricia Bhend zur Förderrichtlinie für das Innenstadt-Zukunftsprojekt Testraumallee

Foto Patricia Bhend
Stadtverordnete Patricia Bhend

Sehr geehrter Herr Stadverordnetenvorsteher, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Durch innovative Handelskonzepte und mutige Ideen die Innenstadt beleben – das ist das Ziel der Testraum-Allee.

Wir alle kennen die komplexen Probleme unserer Innenstadt, in der sich der Leerstand täglich weiter ausbreitet. Wie soll die Testraumallee hier nachhaltig Abhilfe schaffen? Für viele scheint die die einzige Lösung darin zu bestehen den verbliebenen Handel zu retten und möglichst weiteren Handel zu uns zu holen. Wir erleben aber, dass wir mit diesem Ansatz allein nicht wirklich weiterkommen. Wir brauchen daher innovative Lösungen und müssen den Handel neu denken. Dazu gehört es mutig zu sein, neue Ideen auszuprobieren und vielleicht auch mal mit einem Konzept auf die Nase zu fallen.  Diesen Ansatz verfolgt das Projekt Testraumallee. Ein wichtiger Baustein ist nun das Förderprogramm mit dazugehöriger Förderrichtlinie, über das wir heute abstimmen.

Maximal vier neue, hochwertige und wirtschaftlich tragfähige Ladenkonzepte werden bis Ende 2025 mit jeweils 11.000 Euro gefördert. Sie können aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie oder verbrauchernahe Dienstleistung stammen; bestimmte Branchen – Spiel- und Automatenbetriebe, Shisha-Cafes, Erotik-Shops und Wettbüros – sowie Handelsketten sind von vorneherein ausgeschlossen.

Weitere Voraussetzungen sind u.a.

  • Es muss eine Neuansiedlung mit einem innovativen und kreativen Geschäftskonzept sein
  • Der Laden muss an mindestens drei Tagen pro Woche geöffnet sein
  • Der Laden muss sich innerhalb des definierten Fördergebiets befinden, also Frankfurter Straße 1-48, Große Marktstraße, Aliceplatz und Stadthof.

Die finanzielle Förderung ist zweigeteilt: Es gibt einen Mietkostenzuschuss in Höhe von 500 Euro für 12 Monate und einen einmaligen Zuschuss über 5000 Euro für Ausstattung, Renovierungsarbeiten u.ä.

11.000 Euro klingt jetzt vielleicht erstmal nicht gar nicht so viel für die Eröffnung eines neuen Ladens. Dazu kommt aber noch die – in meinen Augen mindestens genauso wertvolle – fachliche Unterstützung:

  • Ein Projektarchitekt oder eine Projektarchitektin hilft bei der Planung des Ladens
  • eine Kommunikationsagentur entwickelt und setzt eine individuelle Kampagne für die Ladeneröffnung um
  • ein Mentor/eine Mentorin der IHK Offenbach erleichtert den neuen Unternehmer*innen das Ankommen in der Stadt durch Kontakte und vertiefte Kenntnis des lokalen Handels

Wie komme ich jetzt als potenzielle Ladenbesitzerin an so eine Förderung? Ich stelle online einen Antrag. Wenn ich die Voraussetzungen erfülle, werde ich zu einem persönlichen Pitch eingeladen. Hier präsentiere ich dann meinen fundierten Businessplan vor dem fünfköpfigen Förderausschuss – bestehend aus städtischer Wirtschaftsförderung, Offenbach offensiv e.V. und der IHK Offenbach. Werde ich ausgewählt, kann es sofort losgehen!

Die Testraumallee ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des Zukunftskonzepts Innenstadt und hat schon mit erfolgreichen Pop-Up Stores wie Often und Doki Doki für Aufsehen gesorgt. Seit einigen Monaten geht es mit großen Schritten in die weitere Umsetzung:

Im März 2024 haben wir für die Jahre 2024 und 2025 200.000 Euro für die Testraumallee zur Verfügung gestellt.

Im Mai 2024 wurde das Projekt in das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ aufgenommen. Hier handelt es sich um maximal 50.000 Euro mit 75% Fördermitteln des Bundes. Diese Mittel werden für die Anmietung zur Zwischennutzung und für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt.

Heute folgt das Förderprogramm zur Ansiedlung innovativen Ladenkonzepten in der Offenbacher Innenstadt. Dies ermöglicht es dem engagierten Projektteam der Testallee mutige Unternehmer:innen nach Offenbach zu holen und die Innenstadt nachhaltig zu beleben.

Wir freuen uns auf tolle neue Läden in der Innenstadt und bitten um breite Zustimmung für diesen Antrag – vielen Dank!

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